Innensenator Andy Grote (Mitte) und FSV-Vorsitzender Hans-Jürgen „Humpel Kunz (r.) im April vergangenen Jahres beim Spatenstich für die Sanierung der Sportanlage Außenmühle Foto: Bezirksamt

HARBURG Als Reaktion auf die angestiegenen Verbraucherpreise für Strom und Gas beschloss der rot-grüne Senat im Dezember vergangenen Jahres Entlastungen in Höhe von neun Millionen Euro. Damit sollte den lokalen Handball-, Fußball-, oder Turnvereinen in der Energiekrise als nächste große Krise nach der Corona-Pandemie erneut geholfen werden.

Der CDU-Wahlkreisabgeordnete aus Süderelbe, André Trepoll, fand nun in einer Anfrage an den rot-grünen Senat heraus, wie diese Maßnahmen bislang umgesetzt wurden und welche weiteren Projekte für den Harburger Sport darüber hinaus vorgesehen sind.
Von den 45 im Bezirk Harburg antragsberechtigten Vereinen stellten bislang nur drei Sportvereine Anträge auf die nicht rückzahlbare Unterstützungssumme in Höhe von bis zu mehreren tausend Euro. Dabei handelt es sich um den Fischbeker Schützenverein und Umgebung von 1903, den Turn- und Schwimmverein Harburg-Wilhelmsburg von 1894 sowie den Turnverein Fischbek von 1921.

Bis Ende April 2024 können entsprechende Förderungen noch in Anspruch genommen werden. Über das bisher kaum genutzte Entlastungspaket hinaus gibt es bisher für die Sportvereine jedoch keine nennenswerte Unterstützung für notwendige energetische Einsparmaßnahmen. Es wird lediglich auf die Notwendigkeit einer Energieberatung und Konzeptentwicklung hingewiesen. Weitere Erkenntnisse liegen dem Senat zu diesem wichtigen Thema nicht vor.

446.000 Euro sind bislang ausgezahlt

Gerade die zum Teil überalterten Heizungsanlagen verbrauchen zu viel Energie und erzeugen hohe Kosten. 13 Sportvereine erhielten zusammen Fördergeld in Höhe von rund 446.000 Euro, um den Betrieb am Laufen zu halten. Die Mehrzahl davon jedoch nur wenige hundert Euro.

Auch geht der Neubau und insbesondere die Sanierung von Sportplätzen in Harburg nur schleppend voran. So wird 2023 einzig mit der modernisierten Sportanlage Außenmühle, dem Neubau zweier Hallenfelder für die Schule Rönneburg sowie der Sanierung eines Einzelhallenfeldes für die Schule Marmstorf gerechnet.

Ansonsten werden erst zwischen 2024 und 2027 die meisten Sanierungen und Neubauten von Sportanlagen abgeschlossen sein. Etwa an der Schule Ohrnsweg (2024), der Schule Neugraben (2025), dem Gymnasium Süderelbe (2025), der Grundschule An der Haake (2027) oder dem großen Neubaugebiet Fischbeker Reethen. Hier sei noch nicht mal eine Vorweggenehmigungsreife vor 2024 geplant.

Dazu André Trepoll: „Sportvereine bieten ein vielfältiges Angebot an Sportarten. Sport ist gut für unsere Gesundheit und hat darüber hinaus eine wichtige Bedeutung für unsere Gesellschaft. Auch wenn die Zahl der Mitglieder in den Sportvereinen nach den Corona-Jahren wieder ansteigt, haben diese jetzt mit hohen Energiepreisen zu kämpfen. Es ist gut, dass der Senat hierfür ein Programm aufgelegt hat, um die Sportvereine zu unterstützen. Doch dass bisher lediglich drei von insgesamt 45 antragsberechtigten Sportvereinen in Harburg einen Antrag gestellt haben, zeigt, dass das Programm bisher offensichtlich nicht bei den Sportvereinen ankommt.“

Und weiter: „Hier muss der Senat noch mehr tun, damit die Sportvereine diese notwendige Unterstützung auch in Anspruch nehmen. Angesichts steigender Energiepreise und den Herausforderungen des Klimawandels müssen unsere Sportvereine auch bei der notwendigen energetischen Sanierung unterstützt werden. Dazu gehört außer weiterer finanzieller Hilfe der Stadt auch, den Sportvereinen bei der Antragstellung von weiteren Fördermitteln zu unterstützen. Dass dem Senat zu diesem wichtigen Zukunftsthema keine Erkenntnisse vorliegen, ist geradezu grotesk. Denn gerade die hohen Verbraucherpreise treiben die Verantwortlichen in den Sportvereinen an den Rand der Existenzbedrohung und bis wichtige Modernisierungsprojekte abgeschlossen sind, werden offensichtlich mit der gegenwärtigen Modernisierungsgeschwindigkeit der Stadt noch mehrere Jahre vergehen. Ich erwarte von SPD und Grünen jetzt deutlich mehr Tempo, damit die Sportvereine mit ihren Problemen nicht allein gelassen werden.“

André Trepoll ist CDU-Abgeordneter in der Hamburgerischen Bürerschaft. Sein Wahlkreis ist Süderelbe Foto: CDU

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here