Hier entsteht die Science City Luftbild: Friedel

HAMBURG-WEST Die Würfel sind wohl gefallen. Jahrelang wurde um eine optimale Lösung für die Verkehrsanbindung der „Science City“, die bis in die 2040er Jahre auf dem Gelände der Trabrennbahn Bahrenfeld entstehen soll, gerungen. Jetzt stellte das mit dem entscheidenden Gutachten beauftragte Verkehrsplanungsbüro Argus im Altonaer Rathaus seine Expertise vor – und präsentierte eine faustdicke Überraschung.

Dirk Andresen

Die Aufgabe: Der aus der Innenstadt und Eimsbüttel kommende Autobahnzubringer Holstenkamp soll über die Schnackenburgsallee und den A7-Deckel zur Science City verlängert werden. Anwohner fürchten ein explodierendes Verkehrsaufkommen rund um und in der neuen „Stadt der Wissenschaft“. Die Bürgerinitiative Volkspark kämpft deshalb seit Jahren vehement gegen eine Durchbindung der Verkehrshauptschlagader Holstenkamp für den gesamten motorisierten Individualverkehr (MIV) in die Science City.

Die jetzt eindeutig empfohlene Lösung lässt die Bürgerinitiative jubeln: Die Argus-Experten empfehlen stattdessen nachdrücklich den Bau einer Kommunaltrasse. Das heißt im Klartext: Durchfahrt über den A7-Deckel in das neue Super-Quartier nur für Busse, Taxen und den Radverkehr.

Und das lässt die BI Volkspark natürlich jubeln. Der BI-Vorsitzende Chistian Michalke: „Das Argus jetzt unseren Vorschlag der Kommunaltrasse als beste Lösung empfiehlt, ist viel mehr, als wir erwartet haben, das war bisher wirklich unsere Maximalforderung. Wir können unser Glück kaum fassen.“

Laut der Argus-Experten kann der „Verzicht einer Durchbindung für den gesamten Individualverkehr über den A7-Deckel aus verkehrlicher Sicht empfohlen werden“, da für die Science City u.a. aufgrund der vom Senat eingeleiteten Verkehrswende ein motorisierter Individualverkehr von nur 15 – 20 Prozent zu erwarten sei. Mit der Kommunaltrasse werde dagegen der Durchgangsverkehr im neuen Quartier vermieden – was dessen Attraktivität erhöhe. Zudem sieht das Gutachten – genau wie die Bürgerinitiative Volkspark – erhebliche Vorteile durch den geplanten Bau eines vier Meter breiten Radschnellweges von der Kreuzung Holstenkamp/Schnackenburgsallee in die Science City.

Dass am Ende auch tatsächlich so umgesetzt wird, was die Experten empfehlen, ist zwar noch nicht endgültig in trockenen Tüchern. Aber Michalke ist durchaus sehr, sehr zuversichtlich: „Letztlich entscheidet der Senat in dieser Angelegenheit.

Dass unser grüner Verkehrssenator diese Empfehlung ignoriert, ist kaum vorstellbar. Und die politischen Mehrheiten in Hamburg sind ja eigentlich auch relativ stabil. Wir sind momentan happy und voller Hoffnung.“

Christian Michalke ist Sprecher der Bürgerinitiative Volkspark und kämpft seit Jahren für eine Kommunaltrasse vom Holstenkamp über den A7-Deckel in die künftige Science City
Foto: wb

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