Kahlschlag: Zwischen den beiden Fahrspuren wurde die Säge angesetzt Fotos: cvs

ALTONA Bis zu 30 Zentimeter Durchmesser haben die – noch ganz frischen – Baumstümpfe auf der Mittelinsel der Max-Brauer-Allee in Höhe Einmündung Goetheallee. 22 Bäume – offenbar Linden – sind hier nach Angaben der Verkehrsbehörde (BVM) im Februar gefällt worden. Hintergrund: Bis nächstes Jahr soll die viel befahrene Verkehrsachse für den Fuß-, Rad-, Bus- und Autoverkehr fit gemacht werden.

Christopher von Savigny

Warum man – angesichts des Klimawandels – dafür unbedingt Bäume fällen muss, erschließt sich nicht jedem sofort: „Wie kann ein grüner Verkehrssenator seinem ehrgeizigen Fahrradwege-Projekt alles andere opfern?“, fragt eine Wochenblatt-Leserin besorgt.

Zum Hintergrund: Zwischen der Kreuzung Holstenstraße und dem Bahnhof Altona soll die in die Jahre gekommene Max-Brauer-Allee innerhalb der nächsten Monate gründlich auf Vordermann gebracht werden. Der vielerorts löchrige und unebene Straßenbelag wird ausgetauscht und bekommt Fahrbahnmarkierungen für Bus und Fahrrad.

Besonders im Fokus stehen der nicht-motorisierte sowie der öffentliche Nahverkehr: So entsteht zwischen Holstenstraße und Goetheallee (in Fahrtrichtung Bahnhof Altona) ein 4,75 Meter breiter „Bussonderstreifen“, der für den Radverkehr freigegeben ist. Die andere Fahrbahnseite soll sogenannte „Kopenhagener Radwege“ bekommen, die baulich vom Autoverkehr getrennt sind. Bürgersteige werden insgesamt etwas breiter als bisher.

An der Einmündung der Julius-LeberStraße weisen Baken und Baustellenzäune schon jetzt darauf hin, dass hier wohl demnächst die Bagger anrücken: Die zentrale Kreuzung, an der sich die Velorouten 1 (Innenstadt bis Rissen) und 13 (Innere Ringroute) treffen, soll laut Behörde „kompakter und übersicht-licher“ gestaltet werden. Davon profitieren dürften in erster Linie die Radler, da es bislang recht kompliziert und durchaus gefährlich war, die Max-Brauer-Allee an dieser Stelle zu überqueren.

Und was ist nun mit den gefällten Bäumen? Laut Planung ist schon für Ausgleich gesorgt: Exakt 24 junge Baumsprösslinge – zwei mehr als bisher – will die Stadt nach eigener Auskunft vor Ort nach-pflanzen. „Darüber hinaus wird ein nachhaltiges Grün-Konzept durchgeführt, um die erhaltenen Bäume fitter für die Zukunft zu machen“, sagt BVM-Sprecher Dennis Heinert. Demnach sollen die Bestandsbäume in den Genuss von „Tiefenbelüftung“ sowie „Tiefendüngung“ kommen, um der Verdichtung durch den Straßenverkehr entgegen zu wirken.

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