STELLINGEN Drei Tage lang konnten über 60 Schüler/-innen, Tutor/-innen und einige Lehrer/-innen des PGW-Profils (Politik, Gesellschaft und Wirtschaft) der Stadtteilschule Stellingen den Deutschen Bundesrat in Berlin besuchen.
Corinna Chateaubourg
Und nicht nur das, in einer Art Rollenspiel schlüpften die Schüler/-innen in die Rollen von Politikern und konnten so direkt erfahren, was dieser Job in diesem Gremium bedeutet.
„Jugend im Bundesrat“ (JiB) heißt das Angebot, das von diesem Verfassungsorgan der Bundesrepublik Deutschland angeboten, organisiert und finanziert wird. Bei diesem Planspiel beraten und beschließen Jugendliche am authentischen Ort in der Rolle von Bundesratsmitgliedern eigene Gesetzesvorlagen.
Dieses Jahr konnten Jugendliche aus Hamburg die Länderbänke im Bundesrat in Berlin übernehmen, weil das Land Hamburg gerade den Präsidenten stellt. Insgesamt 122 Schülerinnen und Schüler wurden zu diesem Zweck aus den Stadtteilschulen Stellingen und Poppenbüttel ausgewählt, um an dem Rollenspiel teilzunehmen. Die Jugendlichen diskutierten unter anderem auch mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, der seit dem 1. November letzten Jahres Präsident des Bundesrats ist.
„Die drei Tage im Bundesrat haben mir total Spaß gemacht“, berichtet Klara Hubert, Schülerin der 13 c. „Es war interessant, einen so direkten Einblick zu bekommen und in eine andere Rolle zu schlüpfen. So etwas macht man nicht jeden Tag. Ich wäre gern länger geblieben“, so die 18-Jährige. Die Stimmung im Bundesrat habe sie sich vorher anders vorgestellt: Aus dem Bundestag kenne man eher den lauten Umgang untereinander. Im Bundesrat sei das ganz anders, es werde nicht einmal geklatscht, berichtet Hubert.
„Das war richtig gut! Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert dabei und viele von ihnen sind auch daran gewachsen“, berichtet hoch zufrieden die begleitende PGW- und Bio-Lehrerin, Helena Wilm, und präzisiert: „Menschen, die im Unterricht eher schüchtern wirken, haben im Berliner Plenum eine mitreißende Rede gehalten. Das ist für mich auch sehr interessant, meine Schüler/-innen in einer solchen Situation zu erleben.“ Es sei eine große Chance, mal ein Gremium aus nächster Nähe von innen zu erleben, berichtet Wilm. „Ich habe gejuchzt – so etwas ist nicht nur für die Schüler/-innen ein bleibendes Erlebnis, auch für die Lehrer!“