Der Posaunentag soll auf der Großen Moorweide startenSymbol foto: GettyImages

EIMSBÜTTEL Die Sozialdemokraten in Eimsbüttel sind empört. „Grüne und CDU wollen Deutschen Posaunentag in Eimsbüttel verhindern“, lautet die etwas reißerische Überschrift einer Pressemitteilung, die die Partei vor gut zwei Wochen versandte.

Olaf Jenjahn

Es ist noch mehr als ein Jahr hin bis zum Deutschen Evangelischen Posaunentag, der vom 3. bis 5. Mai 2024 in Hamburg stattfinden soll. Erwartet werden rund 15.000 Posaunisten aus Deutschland sowie zahlreiche Zuschauer. Starten soll die Veranstaltung mit einem Eröffnungsgottesdienst am 3. Mai auf der Großen Moorweide. Im Kerngebietsausschuss Eimsbüttel haben sich Grüne und CDU allerdings gegen eine Reservierung dieses Termins ausgesprochen, „bis für diese Reservierung oder Genehmigung ein zustimmender Beschluss der Bezirksversammlung vorliegt.“

Die SPD Eimsbüttel spricht von einer Blockadehaltung: „Mit ihrem Verbot machen Grüne und CDU den Veranstaltern einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Mehr noch: Sie setzen die Durchführung des Posaunentages insgesamt aufs Spiel. Diese ,not in my backyard‘-Mentalität steht im Widerspruch zu dem Eimsbüttel, wie ich es erlebe, aber bedauerlicherweise einmal mehr für das politische Handeln von Grünen und CDU im Bezirk“, „trompetet“ der SPD-Fraktionsvorsitzende Gabor Gottlieb. Der Posaunentag sei eine einmalige Chance für Hamburg, Gastgeber eines kulturellen Großereignisses mit enormer Strahlkraft zu werden.

Sascha Greshake, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU Bezirksfraktion Eimsbüttel, findet die Misstöne gegen seine Partei nicht gut: „Wir haben nichts gegen den Posaunentag. Es geht einfach um die schiere Größe der Veranstaltung.“

Gerade im Innenstadtbereich sind Grünflächen ein kostbares Gut.“ Eine Renaturierung würde dort viel zu lange dauern: „Wir müssen uns wirklich fragen, was wir wollen: Eine Grünfläche mit Erholungsfaktor oder eine Veranstaltungsfläche?“ Eine Blockadehaltung erkennt Greshake allerdings auf der anderen Seite: „Immer, wenn es darum ging, Ausweichflächen zu finden, hörten wir immer nur ein ,Geht nicht‘. Die Hauptveranstaltung findet zum Beispiel im Stadtpark statt. Aus ,logistischen Gründen‘ wäre es nicht möglich, die Eröffnung dort durchzuführen“, sagt Greshake.

Die Grünen können sich einen Kompromiss vorstellen. „Wenn uns ein ökologischer Ausgleich für die Moorweide angeboten wird, werden wir dem Posaunenkonzert zustimmen“, erklärt Ali Mir Agha, der Fraktionsvorsitzende der Grünen in Eimsbüttel. Die Grünen können sich ökologische Aufwertungen für die Moorweide vorstellen können. Die hat das Denkmalschutzamt bisher untersagt, da die Moorweide ein Gartendenkmal darstellt, das nicht verändert werden darf.

Gabor Gottlieb sieht jetzt den gesamten Posaunentag in Gefahr Foto: SPD Eimsbüttel

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