
Wolfgang Wittenburg
HARBURG Die Notwendigkeit hat sich aus den Erfahrungen mit interkultureller Arbeit ergeben, die Idee ist daraus geboren und die Motivation groß: Gerade mal vier Monate hat Sozialpädagogin Demi Akpinar gebraucht, um ihren Verein „KAMI“ zu gründen. Mit pädagogischer Arbeit will sie zusammen mit ihrem Team das interkulturelle Miteinander in Harburg fördern.
Beim Betreten der Beratungsräume in der Neuen Straße 23, im Herzens von Harburg, sieht man vieles, das ohne Worte für sich spricht: helle Farben heißen einen willkommen, es ist ruhig, Getränke und Knabberkram stehen bereit, es gibt Spielzeug-Ecken für Kinder und eine Duftkerze verbreitet sanftes Licht und angenehmen Geruch. „Wir sind ein gemeinnütziger Verein mit Menschen aus Harburg für Harburg“, erklärt Demi Akpinar. Obwohl die Mutter zweier Kinder (Sohn 6, Tochter 3) gebürtige Hamburgerin ist und seit ihrem neunten Lebensjahr in Harburg wohnt, hat der Vereinsname mit ihren indonesischen Familienwurzeln zu tun: KAMI bedeutet WIR!
Gemeinsam mit einer Politologin, zwei sozialpädagogischen Werkstudentinnen und einer Verwaltungskraft (alle aus Harburg, alle mehrsprachig und im Alter zwischen 28 und 44) hat die die Geschäftsführerin, die früher als Sozialpädadogin beim Träger „insel e.V.“ gearbeitet hat, im Dezember 2022 die Arbeit als Träger der Kinder – Jugend und Familienförderung aufgenommen. Finanziert wird der Verein durch Zuwendungen vom Bezirk, Landesmittel, Stiftungsgelder und Spenden.
Neben der mehrsprachigen Sozialberatung, als Besonderheit, bietet „KAMI e.V.“ in Harburg-Kern, Heimfeld und in der Wohnunterkunft Schwarzenberg das Angebot der StadtteilEltern. Bei diesem Projekt begleiten ehrenamtliche Mütter und Väter, vor Ort die dort lebenden Familien und unterstützen das Fachpersonal aktiv. Außer, dass man eine Verbindung zu Harburg haben muss, steht einer Mitgliedschaft im Verein nichts im Wege. Momentan zählt „KAMI e.V.“ zehn Mitglieder, davon sind zwei Männer, einer ist Vermessungstechniker, Ehemann von Demi Akpinar – er unterstützt durch freiwillige Spenden. „Einen zwingenden Vereinsbeitrag gibt es nicht. Wir freuen uns über jeden und jede, der und die Lust hat, sich freiwillig zu engagieren – besonders für unser Projekt StadtteilEltern“, sagt Demi Akpinar. Wer sich einbringen möchte, für den bietet der Verein ab 17. April die nächste vier-wöchige Schulung in seinen Räumen an. „Wir wollen das interkulturelle Miteinander fördern und das verbindet uns“, sagt Demi Akpinar.
Mehrsprachige Beratungen
Die Beratung ist für Harburger Familien kostenlos und findet an drei Tagen in der Woche statt. „KAMI e.V.“ verfügt über ein großes Netzwerk wie mit dem Träger „insel e.V.“ und kann auch weiter vermitteln. Pro Beratung werden drei bis vier Sprachen angeboten: Di (9 bis 13 Uhr).: Türkisch, Farsi/Dari, Persisch, Französisch. Mi.: Türkisch, Arabisch, Kurmandschi (Kurdisch), Englisch (12–15 Uhr) und Do.(10–13 Uhr): Türkisch, Arabisch, Französisch.
Infos unter: demi.akpinar@kami-ev.de