André Trepoll (CD) möchte geplante neue Elbüberquerung für A26 Ost bei Moorburg beleuchten lassen
Andreas Göhring, Hamburg-Süd. Nördlich der Elbe gibt es die „Elphi“ und eines Tages auch den Hamburg Tower. Aber braucht nicht auch der Süderelberaum ein „architektonisches Meisterwerk“ als Wahrzeichen? Das fragt der Neugrabener CDU-Bürgerschaftsabgeordnete André Trepoll und schlägt auch gleich die geplante neue Süderelbbrücke in Moorburg vor. Sie müsse mit einer „künstlerischen Lichtillumination“ herausgeputzt werden.
Bisher sei die Köhlbrandbrücke ein weithin sichtbares Wahrzeichen für Hamburg und vor alle auch für den Süderelberaum. Doch deren Tage sind gezählt. Spätestens 2034 solle der Köhlbrand in zwei Tunnelröhren durchquert werden, dann werde die Brücke abgetragen.
Ein Stück weit südlicher soll dann eine neue Brücke als Teil der Bundesautobahn A26-Ost errichtet werden: 140 Meter lang, mit hohen mittig angeordneten, aufgespaltenen Pylonen und fächerförmig angeordneten Doppel-Seilebenen. Sie sollen diese Süderelbbrücke markant und zugleich feingliedrig wirken lassen. Die Pylonen der neuen Süderelbbrücke sind noch einmal fünf Meter höher als die der Köhlbrandbrücke. Trepoll: „Das wird ein besonderer Blickfang für alle Hamburger. Aber auch für Touristen, die in unsere schöne Stadt einreisen.“
Deshalb soll die neue Brücke nach dem Vorbild der Francisco Bay Bridge hell erleuchtet werden. Trepoll: „Die größte LED-Lichtskulptur der Welt war zunächst nur für zwei Jahre geplant, jetzt gehört sie dauerhaft zur Skyline der legendären kalifornischen Küstenstadt.“ Nach Vorstellung von Trepoll sollten die benachbarten Kattwykbrücken als Ensemble in das Beleuchtungskonzept einbezogen werden.
Doch so weit ist es noch lange nicht. Noch streitet sich die rot-grüne Koalition in Hamburg über die A26-Ost. Inzwischen gibt es auch Kritik aus Moorburg. Rainer Böhrnsen, unermüdlicher Kämpfer für den Erhalt des ehemaligen Elbdorfs und erklärter Gegner der A26-Ost sagt: „Die CDU täte gut daran, sich mal inhaltlich etwas kritischer mit der A26-Ost zu beschäftigen.“ Stattdessen gehe es ihr nur um Symbolik. Der Süden habe rein gar nichts Positives von einem zusätzlichen Wahrzeichen mit möglichst auffälliger Jahrmarktsbeleuchtung.
Kritik vom NABU
„Die CDU möchte eine Brücke beleuchten, die es noch gar nicht gibt und die es in ihrer Dimension überhaupt nicht mehr braucht. Wir haben in diesen Zeiten der Energieknappheit wirklich wichtigere Themen als die Illuminierung von infrastrukturell strittigen Bauwerken. Die Lücke zwischen politischem Anspruch und der Wirklichkeit, zwischen Erkenntnis und Handeln ist weiterhin gigantisch. Mit solch überflüssigen Vorschlägen werden wir den Herausforderungen der Klimakrise und dem Verlust von Biodiversität kaum gerecht werden“, sagt Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg.