Max-Brauer-Allee, Ecke Paul-Nevermann-Platz: So soll das neue Gebäude (links) aussehen, das von einer Jury zum Siegerentwurf gekürt wurde. Rechts im Bild das markante Bankenhochhaus aus den 1960er-JahrenFoto: Grafik: Winking · Froh Architekten

Von Reinhard Schwarz. Neues Antlitz für den „Kaiserhof“: Das im Krieg schwer beschädigte Gebäude – einst ein mondänes Hotel – an der Max-Brauer-Allee soll einen modernen Anbau erhalten. Dort stehen aktuell noch zwei Pavillons, die in den 1960er- und 1980er-Jahren in die Baulücke neben der restaurierten „Kaiserhof“-Ruine platziert wurden. Derzeit wird der Bereich gegenüber dem Altonaer Bahn- und Busbahnhof von einem weißen Hochhaus dominiert, das ebenfalls in den 1960ern entsprechend dem Zeitgeist unter dem Motto „Klotzen statt kleckern“ hingestellt wurde.

Der bisher wenig einladende Bereich an einer zentralen Stelle zwischen Ottensen und Altona-Altstadt soll durch den fünfgeschossigen Neubau optisch aufgewertet werden. Sieben Architektenbüros hatten sich an einem Wettbewerb beteiligt, den die Robert Vogel GmbH & Co KG ausgeschrieben hatte. Drei von ihnen kamen in die engere Wahl, das Rennen machte das Hamburger Büro Winking · Froh Architekten. Eine Jury unter anderem mit Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing hatte sich für dessen Entwurf entschieden.

Im Rahmen einer Feier in der Gewerbeschule in der Museumstraße erläuterte Professor Bernhard Winking Details der Bauplanung. In Anlehnung an die Klinkerbauten des ehemaligen Altonaer Bausenators Gustav Oelsner (1879 bis 1956) werde das neue Haus „ebenfalls gemauert, aber sie (die Außenwände, d. Red.) werden weiß getüncht“. Winking-Mitarbeiter Frank Weitendorf erläuterte weitere Details: Geplant sei unter anderem „das Gebäude nach allen Seiten offen“ zu halten, es soll demnach ein Grünbereich mit Sitzbänken und einem Wasserbecken entstehen. Auch das Dach soll begrünt werden.

Baubeginn frühestens
in zwei Jahren

Der Schwerpunkt bei dem Neubau liege auf dem Thema „Nachhaltigkeit“, verdeutlichte Olaf Schmidt, Prokurist der Robert Vogel GmbH. Die Vorgaben an die teilnehmenden Architektenbüros lauteten dementsprechend: „Ökologie, Ressourcenschonung, Gesundheitsschutz sowie energetische Gebäudeeffizienz.“ Im obersten der fünf Geschosse sei ein Hospiz geplant, so Schmidt, in dem übrigen Gebäude sollen Arztpraxen sowie Anbieter aus dem Gesundheitswesen einziehen. Das sei das Ergebnis einer „Bedarfsanalyse an diesem Standort“.

Wann mit dem Baubeginn zu rechnen sei, konnte Schmidt nicht sagen: „Wir steigen jetzt erst in den Baugenehmigungsprozess ein.“ Der könne etwa zwei Jahre dauern. Zudem müsse die Tiefgarage unter den beiden Pavillons abgerissen und später neu gebaut werden. Auch über die Kosten könne man noch nichts sagen angesichts ständig steigender Preise im Bausektor.

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