In der Küche wird fünfmal pro Woche frisch gekocht - als Alternative steht regelmäßig ein veganes Gericht zur Auswahl. Foto: cvs

Das ViaCafélier bietet seelisch Erkrankten eine sinnvolle Beschäftigung

Ch. v. Savigny, Bahrenfeld

Ursprünglich sollte es „nur“ ein Begegungszentrum zwischen seelisch erkrankten Menschen und anderen Interessierten sein, doch im Laufe der Jahre hat sich das ViaCafélier im Otto-von-Bahrenpark zu einem Kulturcafé mit regelmäßigem Mittagessen-Angebot, Cateringservice, Ausstellungen und Konzerten entwickelt. Schwerpunkt ist die Förderung von psychisch Kranken. „Wir treten dafür ein, dass diese Menschen im Bezirk Altona ein selbständiges Leben führen können, dass sie vor Ausgrenzung geschützt sind und ihre Ressourcen erkannt und gefördert werden“, sagt Standortleiter Roland Rothgänger über das 2009 gegründete ViaCafélier.

Ich finde es gut, eine sinnvolle
Beschäftigung zu haben. Das würde mir sonst sehr fehlen
Klaus Hagen,
ViaCafélier

Klaus Hagen arbeitet an drei Tagen pro Woche im ViaCafélier – hauptsächlich im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Foto: cvs

Rund 20 bis 25 von psychischen Einschränkungen Betroffene („Klienten“) sind in der Einrichtung aktiv, ihre Arbeitszeit liegt bei 15 Stunden pro Woche. Die Stellen – im Amtsdeutsch etwas sperrig als „Teilnahme am arbeitsweltlichen Kontext“ (TAK) bezeichnet – werden von der Stadt Hamburg finanziert. Trägerin ist die gemeinnützige Alphina gGmbH, eine Tochterorganisation das Hamburger Vereins Nussknacker. Arbeitsplätze gibt es zum Beispiel in den Bereichen Service, Tresen, Küche und in der Öffentlichkeitsarbeit, denn als Kulturveranstalter ist das ViaCafélier auf gute Werbung angewiesen. „Ich finde es gut, eine sinnvolle Beschäftigung zu haben. Das würde mir sonst sehr fehlen“, sagt Klaus Hagen, der seit 2015 im ViaCafélier angestellt und damit einer der dienstältesten Mitarbeiter ist. Besonders gut gefalle ihm die Vielfalt an Arbeitsmöglichkeiten. „Arbeit ist ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, Menschen zu integrieren“, hat Hagen festgestellt.

Sorgen dafür, dass der Laden läuft: Roland Rothgänger (Leitung, li.) und Jorge Fernández (Veranstaltungsmanagement). Foto: cvs

Durchschnittlich zwei bis drei Kulturveranstaltungen pro Monat gehen über die Bühne des ViaCafélier – Konzerte, Lesungen, Vernissagen, Flohmarkt und anderes mehr. „Was das Programm angeht, sind wir total offen“, sagt Veranstaltungsmanager Jorge Fernández. Häufig seien es junge Musiker, die sich erstmals vor Publikum ausprobieren wollten. „Wir hatten aber auch schon eine Anfrage von einem Zauberer“, berichtet Fernández. Eine Gage bekommen die Künstler übrigens nicht. Der Eintritt ist gratis, dafür geht am Ende der Veranstaltung der Hut herum.

>> www.viacafelier.de

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here