Auftaktveranstaltung der Dialogreihe »Critical Whiteness im Gespräch: Wissenschaft trifft Kunst & Kultur«

Referent*innen: Yolanda Gutiérrez & Dan Thy Nguyen

Moderation: Mirjam Groll

Seit jeher lässt sich die deutschsprachige Literaturgeschichte innerhalb einer dominanten diskursiven – nämlich weißen, männlichen – Ordnung verorten. Noch heute sind Frauen, BIPoC und Minderheiten als Autor*innen aus den traditionellen Literaturkanones weitgehend ausgeschlossen. Diese normativen, exkludierenden Kanonvorgaben und Betrachtungen von ‚Klassikern‘ bzw. ‚Hochliteratur‘ schlagen sich auch auf die Spielpläne und Inszenierungspraxen von Theatern nieder. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts, nicht zuletzt im Zuge der Etablierung eines postmigrantischen Theaters durch Shermin Langhoff, findet jedoch zunehmend ein Wandel statt – das Bewusstsein für die Notwendigkeit, Diversität und Antirassismus zu berücksichtigen, wächst. Doch wie viel ist tatsächliche Repräsentation und Partizipation und wie viel bloß neuerliches Othering oder auch Tokenism? Bei der Auftaktveranstaltung der Reihe zu Critical Whiteness diskutieren Yolanda Gutiérrez und Dan Thy Nguyen über den Ist-Zustand der deutschen Theaterlandschaft und ihre Vorstellungen für die Zukunft: Wo stehen wir mit Blick auf kritisches Weißsein? Wo müssen wir hin? Und wie kann uns das gelingen?

Bitte beachten Sie folgenden Hinweis des Veranstalters:
Das Tragen einer FFP2- Maske ist verpflichtend.

 

Kurzbiografien der Referent*innen

 

Yolanda Gutiérrez, in Mexiko geboren, ist eine in Hamburg lebende Choreografin, Videokünstlerin, Kuratorin und Produzentin. Seit 2010 arbeitet sie mit Kampnagel zusammen. Ihre Projekte wurden auf internationalen Festivals gezeigt, wie bspw. Theater der Welt, Julidans, Membrane Festival, Die Irritierte Stadt und Find the File. Sie arbeitet mit Tänzer*innen, Schauspieler*innen, Wrestler*innen, Musiker*innen, DJs, Komponist*innen, Lai*innen, Schüler*innen, Kostümbildner*innen und Bühnenbilder*innen aus Europa, Asien, Lateinamerika, den USA und Afrika zusammen. Seit 2017 choreographiert sie regelmäßig dekolonisierende Audio-Walks mit Tanzinterventionen, die unter den Titeln »Urban Bodies Project« oder »Decolonyicites« aufgeführt werden. Jüngst hat sie die Plattform »Shape the Future« gegründet. Ein Fokus ihrer Arbeit sind die Fragen, welche politische Rolle der Körper in der Kunst übernimmt und wie aus einer künstlerischen Bewegung eine politische werden kann.

www.yolandagutierrez.de

https://shape-the-future.org

Dan Thy Nguyen ist freier Theaterregisseur, Schauspieler, Schriftsteller und Sänger in Hamburg. Er arbeitete an diversen Produktionen u. a. auf Kampnagel, dem Mousonturm Frankfurt, der Freien Akademie der Künste Hamburg und an der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. 2014 entwickelte und produzierte er das Theaterstück »Sonnenblumenhaus« über das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen, welches 2015 in seiner Hörspielversion die »Hörnixe« gewann und bis heute an diversen Institutionen gespielt wird. Seit 2020 leitet er mit seiner Produktionsfirma Studio Marshmallow das Hamburger Festival »fluctoplasma – 96 Stunden Kunst, Diskurs und Diversität« und ist stellvertretender Vorstand der LAG Kinder- und Jugendkultur Hamburg. Ferner lehrt er gemeinsam mit der VHS Hamburg und der MSH Hamburg u. a. am Institut für »Art and Social Transformation« Kunst, Communitybuilding und Literatur.

https://www.danthy.net

https://www.studiomarshmallow.com

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