
RISSEN. Einig ist man sich immerhin bei der Forderung nach Toiletten und darin, dass es das Wildgehege Klövensteen weiter geben soll. Ansonsten lassen der Förderverein Klövensteen, die Jägergruppe Altona und der „Verein Freunde des Hirschparks Blankenese“ nicht viel Gutes an den Ideen eines Zusammenschlusses aus neun Initiativen und Naturschutzverbänden, darunter der Naturschutzbund Nabu, zur Zukunft des Wildgeheges Klövensteen (das Elbe Wochenblatt berichtete).
Zentraler Kritikpunkt: Während die „Naturerleben“-Initiativen die Anzahl der gehaltenen Tiere verringern und das Wildgehege lediglich ohne Käfige als Ausgangspunkt für Naturerlebnisse gestalten wollen, finden Jäger und Fördervereine wichtig, alles im heutigen Umfang zu erhalten, das heißt, auch die Zahl der Tierarten beizubehalten. Denn zum Beispiel Waschbär und Uhu, „könnten in der offenen Natur nicht ohne weiteres beobachtet werden“, so Bernd Neumann von der Bezirksgruppe Altona der Hamburger Jäger.
Besonders wichtig finden sie die Waldschule, „mit festem Personal und weiteren Honorarkräften“, betont Jens-J. Sturzenbecher vom Förderverein Klövensteen, „Die Personalkosten hat das Bezirksamt in der Vergangenheit auch getragen. Warum nicht auch weiterhin?“
Bezirk soll zuständig für Waldschule bleiben
Wie bisher solle der Bezirk Altona für die vom Wildgehegeverband als „beispielhaft“ ausgezeichnete Waldschule zuständig sein, fordern Vereine und Jäger. Eine Aufteilung der Zuständigkeiten für die Waldschule „kann nicht im Interesse einer positiven Entwicklung des Wildgeheges“ sein. Nabu und Mitstreiter hatten vorgeschlagen, die Zuständigkeit zum zur Schulbehörde gehörenden „Zentrum für Schule und Umweltbildung“ (Angebote für Schulen) und zum Regionalpark Wedeler Au (außerschulische Angebote) zu verschieben.
Und wo soll das Geld für die dringend nötige Sanierung des Geheges im jetzigen Umfang herkommen? Hier zeigte sich der Förderverein gesprächsbereit. „Bei den Sanierungen wird sich der Förderverein gern finanziell einbringen. Ansonsten liegt der Ball zunächst beim Bezirksamt“, so Sturzenbecher.
Dass dieser zufriedenstellend gespielt werde, bezweifeln die Vereine: Das Verhalten einiger Vertreter des Bezirksamts Altona und Vertreter einiger Parteien lasse erkennen, dass sie die „billige Lösung“ der Initiative „NaturErleben“ bevorzugten, ohne dass parlamentarische Entscheidungen abgewartet würden oder aktuelle Zahlen zum Wildgehege vorgelegt worden seien. Jetzt wird erstmal weiter im Grünausschuss der Bezirksversammlung beraten. Denn das letzte Wort in Sachen Wildgehege haben die Bezirkspolitiker.