So leuchteten die beiden Bäume, die das Technische Hilfswerk 2017 vor dem Rathaus aufstellte. Foto: thw

Rathaus ohne Weihnachtsschmuck wird zum Politikum. 

Von Reinhard Schwarz. Das Altonaer Rathaus ohne geschmückte und beleuchtete Weihnachtsbäume – das gefiel längst nicht allen Altonaern. Die Bezirksamtsleitung verwies auf „ökologische Gründe“ für den Verzicht auf die beiden sieben Meter hohen Tannen, die wie berichtet jahrelang in einem Staatsforst gefällt und am Samstag vor dem Ersten Advent vom Technischen Hilfswerk Altona aufgestellt worden waren.

Während vor anderen Rathäusern der Stadt wie auf dem Rathausmarkt oder in Harburg wie gewohnt meterhohe Bäume standen, ist in Altona nach der Berichterstattung des Elbe Wochenblatts eine Diskussion entstanden.

Das Bezirksamt erklärt auf eine erneute Anfrage: „Diese Entscheidung wurde aus dem Bezirksamt heraus getroffen und zwar in Abstimmung zwischen der Bezirksamtsleitung und dem zuständigen Fachbereich. Ausschlaggebend dafür waren ökologische Gründe, beziehungsweise die Fragestellung, ob es angebracht ist, die sehr groß gewachsenen Bäume – die deutlich größer als Weihnachtsbäume im Privathaushalt sind – zu fällen, um sie für eine kurze Zeit vorm Rathaus aufzustellen. Diese Frage hat das Bezirksamt Altona für sich mit Nein beantwortet und eine entsprechende Entscheidung getroffen. Wir haben vernommen, dass Bürger*innen diese Entscheidung mit Bedauern aufgefasst haben, gleichwohl gibt es auch Zuspruch für diese Entscheidung, wie den sozialen Netzwerken zu entnehmen ist.“

Die einsame Entscheidung des Bezirksamts, wird von SPD-Fraktionschef Thomas Adrian kritisiert: „Nein, die Gremien der Bezirksversammlung wurden leider nicht beteiligt. Die Gründe kennen wir leider auch nicht und fanden es sehr bedauerlich, dass es keine Weihnachtsdekoration gab.“ Es wäre „aus Sicht der SPD-Fraktion wünschenswert“, so Adrian, „dass wir im Jahr 2022 nicht nur eine Verbesserung der Pandemielage rund um Weihnachten erleben können, sondern auch, dass die Weihnachtsdekoration vor dem Altonaer Rathaus zurückkehrt, da diese ein wichtiger Teil der Altonaer Tradition darstellt.“

Bürgerbeteiligung endet beim Weihnachtsschmuck

Die Sprecherin der Grünen-Fraktion, Heike Schulte, erklärte lapidar: „Das Thema ist Angelegenheit des Amtes und auch für 2022 wird es voraussichtlich keine Beschlussfassung politischer Gremien dazu geben.“

Die Grünen stellen mit Stefanie von Berg seit 2019 die Bezirksamtsleitung in Altona. Auf der Website des Amts nennt von Berg als „Meine Altonaer Schwerpunkte“ unter anderem: „Bürgerbeteiligung weiterentwickeln.“ Wochenblatt-Leserin Gabriele Ady machte in ihrem Leserbrief deutlich, dass dazu auch die Weihnachtsbäume vor dem Rathaus gehören. Sie schrieb: „Hoffentlich entsteht zu diesem Thema eine größere Diskussion, denn ich finde dass jede bürgergetragene Verschönerung – dazu noch nachhaltig – für unser Zusammenleben total wichtig ist!“

 

 

 

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