Das Harburger DRK prüft, sich um die Trägerschaft beim „Bürgerhaus Harburg“ – bislang Kulturzentrum Rieckhof – zu bewerben. „Eine finale Entscheidung steht noch nicht fest“, teilte DRK-Sprecher Steffen Wolff auf Anfrage mit.
Das Harburger Bezirksamt sucht in einem Interessenbekundungsverfahren einen neuen Träger für den Rieckhof – ein in Hamburg in dieser Form bislang einmaliger Vorgang, ein Misstrauensvotum gegenüber dem bisherigen Betreiber.
Zuletzt war bekannt geworden, dass auch die Elbe Werkstätten GmbH, die bereits die Rieckhof-Gastronomie betreibt, die Trägerschaft übernehmen möchte. Eine Lösung, die bei Harburgs SPD und CDU auf Zustimmung stößt.
Eine mögliche Bewerbung des DRK wirft Fragen auf. „Befindet sich das DRK als Wohlfahrtsverband dabei nicht weit ab vom eigenen Weg?“, fragt Heiko Langanke (Linke, Vorsitzender Kulturausschuss Harburg). „Sollte das künftige „Bürgerhaus Harburg“ nun schwerpunktmäßig als Sozialtreff ausgerichtet werden, stellt sich eben auch die Frage, ob es nun nur noch darum geht, überhaupt einen Träger zu finden oder geht es auch noch um die Grundansprüche von Bürgerhäusern? Das Trauerspiel um Harburgs Kultur ist jedenfalls kaum noch zu toppen. Was die Pandemie nicht kaputt bekommt, wird dann eben auf Bezirksebene erledigt.“