Radfahrer und Fußgänger: So soll die Königstraße bald aussehen. Grafik: pr

Von Dirk Andresen. Altonas Radfahrer, Fußgänger und Klimaschützer erleben endlich ihr blau-grünes Wunder: Seit Ende September wird in der Königstraße das Projekt „Straße der Zukunft“ umgesetzt.

Die Hauptverkehrsader, die Altona mit St. Pauli verbindet, kommt bisher mit jeweils zwei Spuren in jede Richtung daher.Noch fahren und parken dort vornehmlich Autos. Seit zwei Wochen allerdings wird je eine Spur pro Richtung zum „temporären“ Fahrradstreifen umgebaut. Damit nicht genug: Ab Ende 2002 sollen daraus jeweils „geschützte Fahrradstreifen“ werden – so genannte „Protected Bikelanes“, die durch Bordsteine vom restlichen Verkehr abgetrennt werden.

100 Parkplätze fallen künftig weg

All das ist indes nur der Auftakt zu noch viel umfänglicheren Umbaumaßnahmen. Geplant sind ebenfalls deutlich breitere Gehwege, barrierefreie Bushaltestellen. Neue Grünflächen sollen an und um die Königstraße entstehen sowie 50 zusätzliche Bäume gepflanzt werden. Diese Maßnahmen sollen wiederum bei Regen einen Speichereffekt für das herunterkommende Wasser bringen, damit dem Klima zugute kommen und die Kanalisation entlasten.

Zusätzlich soll in der gesamten Königstraße ein großer Teil der Parkplätze wegfallen, im Gegenzug neue Ladezonen und 100 neue Fahrradstellplätze gebaut werden. Zwischen Max-Brauer-Allee und der Reeperbahn entsteht damit letztendlich als wichtiges Verbindungsstück der Veloroute 12 eine „Zukunftsstraße“ der so genannten „blau-grünen-Infrastruktur“.

Fast schon ein bisschen euphorisch feiert Hamburgs grüner Verkehrssenator Anjes Tjarks das ehrgeizige Projekt: „Die Königstraße ist die Straße der Zukunft, denn hier wachsen Mobilitätswende, Klimaschutz und der Umgang mit Wasser zusammen. Wir schaffen eine sichere Infrastruktur, auf der alle Verkehrsteilnehmenden sicherer vorankommen, aber gleichzeitig auch ein Grünzug mit 50 neuen Bäumen entsteht, der sich positiv auf das Stadtklima auswirkt und zugleich Menschen und Pflanzen besser vor Klimaereignissen wie Hitzewellen und Starkregen schützt.“

Die Vision des Senators geht aber noch viel weiter: „Anhand der Königstraße wird auch deutlich, wie die Stadt der Zukunft aussehen kann, denn statt einer grauen Betonwüste bauen wir Grünflächen, die für ein gutes Mikroklima sorgen und die Aufenthaltsqualität enorm steigern.“ Naja, zunächst gibts aber nur zwei „temporäre“ Fahrradstreifen auf dem bisherigen Auto-Eldorado.

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