RISSEN. Nach heftigem Streit, Unterschriftensammlung und Petition im Januar (das Elbe Wochenblatt berichtete) war es in den den vergangenen Monaten ruhig um die Brünschenwiesen geworden. Jetzt beschloss der Hamburger Senat: Ein Teil der idyllischen Grünfläche wird nun doch für ein neues Oberstufenzentrum für das Gymnasium Rissen und die Stadtteilschule Rissen geopfert. Auch die Bürgerinitiative „Rettet die Brünschenwiesen“ BI hatte zugestimmt, nachdem es „zu wenig politischen Rückenwind“, so der BI-Vorsitzende Jan Reifenstein, für einen alternativen Standort auf einem Saga-Gelände an der Suurheid gegeben hatte.
Noch im Januar war heftig gestritten worden: Die BI hatte fast 11.000 Unterschriften gegen eine Bebauung der von vielen Rissenern als Naherholungsgebiet genutzten Wiesen an Senat und Bezirksamt Altona übergeben, Elternräte und Schulen hatten sich für ein neues Oberstufenzentrum verwendet, das die Schulbehörde geplant hatte.
Der Kompromiss, dem jetzt der Senat zustimmte: Auf rund einem Viertel der umstrittenen Fläche, der sogenannten „Apfelwiese“, wird ein gegenüber den ursprünglichen Plänen verkleinertes Schulgebäude gebaut. Es soll überwiegend aus Holz gebaut werden. Wo das nicht geht, sollen Fassaden und Dächer begrünt werden. Die Außenflächen werden laut Schulbehörde „naturnah“ gestaltet.
Der Rest bleibt Natur- und Grünfläche
Die übrigen drei Viertel werden nicht länger – wie im Flächennutzungsplan vorgesehen – als Schulerweiterungsfläche gekennzeichnet. Sie werden nicht bebaut, sondern langfristig als „Natur- und Grünfläche“ erhalten. So steht es in einer Senatsmitteilung. Deshalb sollen Flächennutzungsplan, Landschaftsprogramm und Bebauungspläne geändert werden. Das ist besonders wichtig, weil es immer noch eine alte Trassenplanung für die Bundesstraße 431 mitten durch die Wiesen gibt.
Davon ließ sich auch die BI überzeugen. Vorsitzender Jan Reifenstein: „Letztendlich haben wir mit unserer Initiative deutlich mehr für die Natur und den Landschaftsschutz erreicht, als in den ursprünglichen Behördenplänen vorgesehen war.“ Immerhin habe man auch die Zusicherung, dass das Oberstufenzentrum „ein echtes Leuchtturmprojekt in Sachen Umwelt-, Klima- und Naturschutz werden soll“, also kein Schulbau von der Stange.