Jubel auf der SPD-Party im Mojo-Club. Mittendrin: Hamburgs SPD-Vorsitzende Melanie Leonhard. Foto: Florian Quandt/Hamburger Morgenpost

Olaf Zimmermann, Hamburg

Die SPD hat die Bundestagswahl knapp vor der CDU gewonnen. Hamburgs Ex-Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) kann mit den Stimmen von SPD, Grünen und FDP zum Bundeskanzler gewählt werden. Wahlverlierer Armin Laschet versucht, eine Mehrheit aus CDU, Grünen und FDP zu schmieden.

In Hamburg haben SPD und vor allem die Grünen deutlich zugelegt, die CDU fuhr ihr schlechtestes Bundestagswahlergebnis überhaupt ein (siehe Infokasten). Vier der sechs Hamburger Wahlkreise gingen an die SPD, in Altona und Eimsbüttel gewannen die Grünen.
Metin Hakverdi (SPD) verteidigte seinen Wahlkreis Harburg, Wilhelmsburg, Bergedorf mehr als souverän. Der Jurist aus Wilhelmsburg, seit 2013 im Bundestag, erhielt 39,3 Prozent der Erststimmen – den höchsten Wert aller Hamburger Direktkandidaten.

Sein CDU-Kontrahent Uwe Schneider, in Harburg von den Parteifreunden nur pflichtgemäß unterstützt, sammelte 16,9 Prozent. In Wilhelmsburg und Bergedorf blieb er weitgehend unbekannt. „Diesen Nachteil werde ich beim nächsten Mal nicht mehr so stark haben“, sagte Schneider gegenüber dem Abendblatt. Humor hat der Harburger.

Durchhaltevermögen bewies Manuel Sarrazin (Grüne). Der in Cranz lebende Harburger, seit 2008 Bundestagsabgeordneter, schwamm von zu Hause knapp 500 Meter durch die Este zu seinem Wahllokal an der Grundschule Cranz. Durch diese Aktion sammelte er über 1.100 Euro für politisch Verfolgte in Weißrussland ein. Sarrazin konnte seinen Stimmenanteil zwar auf 15,5 Prozent verdoppeln, verpasste als Vierter auf der Landesliste der Grünen das Ticket nach Berlin knapp.

Im Wahlkreis Mitte erhielt Manuel Muja (Grüne) 26 Prozent der Erststimmen, das Direktmandat ging aber an Falko Droßmann (SPD). Der bisherige Bezirksamtsleiter aus Mitte holte dabei 33,2 Prozent der Stimmen. Ein besseres Ergebnis als sein Vorgänger Johannes Kahrs 2017. Die politische Karriere von Christoph de Vries (CDU), seit 2017 im Bundestag) schien am Wahlabend bereits beendet. de Vries fuhr in Mitte gerade einmal 13,1 Prozent der Stimmen ein. Doch in der Nacht entschied sich, dass sein dritter Platz auf der CDU-Landesliste für den Einzug in den Bundestag reicht.

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