
Ohrlotsen gehen seit zehn Jahren auf Sendung – jetzt suchen sie neue Mitstreiter
Von Carsten Vitt. Mikrofon, Kopfhörer, Aufnahmegerät, ein Thema und ein paar Fragen – das reicht, um für eine Umfrage loszuziehen. Die jungen Reporterinnen der Radiogruppe „Ohrlotsen“ berichten seit zehn Jahren mit Beiträgen, Interviews und Reportagen aus dem Osdorfer Born – und blicken dabei auch weit über den Stadtteil-Horizont hinaus.
Tierschutz, Umwelt, Alltagsfragen und persönliche Erfahrungen: Ihre Themen suchen sich die Ohrlotsen jeglichen Geschlechts selbst, interviewen spannende Menschen und gestalten in der Gruppe gemeinsam die Sendungen. „Man muss als Radiomacher erstmal nichts wissen. Man lernt, Interviews zu führen, Moderationen zu schreiben, offene Fragen zu formulieren und man lernt auch zu sprechen“, sagt Reporterin Lena.
Viele Aufgaben: schneiden, planen, Moderation, Technik
Für die Sendungen übernehmen alle immer wieder andere Aufgaben – Beiträge gestalten und schneiden, die Reihenfolge planen, Moderation oder Technik im Studio. „Es sind keine festen Rollen verteilt. Alle können alles machen: Wer lieber schneidet und nicht so gerne redet, tut halt das oder übernimmt die Technik“, berichtet Mathilda. Erfahrene Medienpädagoginnen unterstützen die Gruppe, wenn es nötig ist.
Redaktionstreffen sind üblicherweise im Bürgerhaus Bornheide, wegen der Corona-Einschränkungen sprachen sich die Ohrlotsen in den vergangenen Monaten in Videokonferenzen ab. Während dieser Zeit haben sie sich mit Podcasts, einer Mischung aus Interview, Gespräch und Info-Beitrag, vertraut gemacht und erste Folgen aufgenommen.
Manchmal treffen die Jungjournalisten auch Promis
Nach den Sommerferien wollen sie wieder vor Ort ihre Beiträge und Sendungen gestalten, planen und schneiden (siehe Infotext). Dafür sucht die Gruppe weitere Kinder und Jugendliche, die mitmachen wollen.
Zu lernen gibt es eine Menge – von technischem Grundwissen über Recherche bis hin zu persönlichen Stärken. „Ich glaube, dass man sehr viel Selbstbewusstsein dazubekommt, weil man bei Umfragen und Interviews Leute ansprechen muss. Und man lernt, mit dem Internet richtig umzugehen – zum Beispiel Fake News von echten, wirklichen Nachrichten zu unterscheiden“, sagt Mathilda.
Nebenbei gibt es auch hin und wieder Gelegenheiten, bekannte Persönlichkeiten oder Idole zu treffen: Zum Beispiel interviewte eine Reporterin den Schauspieler Jens Wawraczek, bekannt als Stimme aus den Hörspielen die drei Fragezeichen.
Mitmachen: Die Radiogruppe Ohrlotsen freut sich über neue Aktive im Alter von 10 bis 15 Jahren. Wer Interesse hat, schreibt eine E-Mail mit seinem Namen an: redaktion@ohrlotsen.de oder meldet sich über Instagram (@die.ohrlotsen). Die Redaktion trifft sich nach den Sommerferien wieder donnerstags von 16.30 bis 18 Uhr im Bürgerhaus Bornheide, Bornheide 76. Die Sendungen werden im Studio des Stadtteilkulturzentrums Motte in Ottensen produziert und sind im Bürgerradiokanal Tide 96.0 zu hören.