Marione Ingram als Kriegskind mit ihrer Mutter und als Zeitzeugin heute. (Copyright: Marione Ingram + Stefanie Engel)

Einen besonderen Gast haben die „Lesungen fürs Ledigenheim – zu Gast im Kleinen Michel“ am Freitag, den 6. August. Marione Ingram liest und erzählt als Zeitzeugin des Hamburger Feuersturms über ihre jüdische Kindheit in Hamburg.

Als Kinder einer jüdischen Mutter und eines nicht jüdischen Vaters durchleben Marione Ingram und ihre Schwestern Diskriminierung und Ausgrenzung bis hin zur existenziellen Bedrohung durch die Gestapo. Während der Bombennächte 1943 irrt die siebenjährige Marione an der Hand ihrer Mutter durch die brennenden Straßen Hamburgs, weil ihnen kein Einlass in den schützenden Bunker ihres Hauses gewährt wird. Mit dem großen Evakuierungsstrom nach den Bombardierungen gelingt ihnen die Flucht aus der Stadt, später werden sie von einem kommunistischen Ehepaar versteckt. Im Alter von siebzehn fasst Marione schließlich den Entschluss, in die USA zu gehen… Heute lebt sie in Washington D.C.

In ihrem Buch „Kriegskind“ – Eine jüdische Kindheit in Hamburg“ erzählt Marione Ingram in eindrucksvoller Dichte von einer Kindheit und Jugend, die geprägt war von dem beklemmenden Gefühl der Unsicherheit und Bedrohung. Bis heute will sie ihre Erfahrungen besonders der Jugend weitergeben, zudem engagiert sie sich als Bürgerrechtlerin.

Für das soziale und kulturelle Projekt „Das Ledigenheim erhalten!“ in der Hamburger Neustadt sind  seit August  2014 immer wieder Autoren und etliche Schauspieler in monatlich stattfindenden  Lesungen aufgetreten. Auch Marione Ingram  verzichtet auf ein Honorar. Die Spenden der Besucher kommen der laufenden Projektarbeit zugute.

Der Abend beginnt am 6. August um 20 Uhr im Kleinen MichelMichaelisstraße 5,  20459 Hamburg. Wegen der dann geltenden Corona – Rechtsverordnung der Hansestadt bitten wir unbedingt um Anmeldung unter: anmeldung@stiftungros.de oder unter Tel: 040 29813888.

Dieser Abend wird möglich, weil Marione Ingram im Rahmen eines Kooperations-projekts mit dem Friedrich-Ebert-Gymnasium und Bildwechsel  – Dachverband für Frauen, Medien, Kultur in  diesen Tagen in Hamburg weilt. Ihre Anreise wird geför-dert aus Mitteln der Stiftung Erinnern, Verantwortung, Zukunft.

Schon eine Woche später liest Alexander Häusser aus seinem Roman „Noch alle Zeit“ – wieder fürs Ledigenheim  zu Gast im Kleinen Michel. Sein Buch führt nach Norwegen und in die deutsche Vergangenheit. Der Abend beginnt dort am Freitag, den 13. August um 19 Uhr.

 

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