
Renate und Klaus Rotter feiern am 28. Juli Diamanthochzeit
Maren Langenbach, Eidelstedt
Eigentlich wollten Renate und Klaus Rotter daraus keine große Sache machen, dass sie in ein paar Tagen 60 Jahre verheiratet sind. Doch ihre Kinder Petra und Michael sahen das anders, schließlich ist die Diamantene Hochzeit gemeinsam zu feiern ja nur wenigen vergönnt.
Sechs Jahrzehnte, in denen, wie der Ingenieur und die Hausfrau berichten, es nicht nur eitel Sonnenschein gab. „Aber das ist ja auch normal, dass es in einer Beziehung auch Krisen gibt, wer hat das nicht?“, so der 90-Jährige.
Aber so richtig wissen wir auch nicht, wie uns das geglückt ist – wir haben es halt geschafft
Klaus Rotter,
Eidelstedter
Wie sie es aber geschafft haben, all die Jahre zusammenzubleiben, darauf wissen die gebürtige Hamburgerin und ihr aus Schlesien stammender Ehemann so recht kein Patentrezept. „Wir haben uns gegenseitig nie aus den Augen verloren, vielleicht ist es das, was es ausmacht“, sagt Renate Rotter nach kurzer Überlegung. Und ihr Ehemann ergänzt: „Aber so richtig wissen wir auch nicht, wie uns das geglückt ist – wir haben es halt geschafft.“
Dem damals 28-jährigen fällt die 17-Jährige sofort auf
Dass die beiden überhaupt ein Paar wurden, ist purer Zufall. „Ich wohnte mit meinen Eltern und meinen vier Geschwistern in Altona. Damals besuchte ich eine Freundin in Bergedorf, wo an dem Tag ein Volksfest stattfand“, erinnert sich die 79-Jährige mit einem Lächeln. „Auf dem Fest war nicht viel los, also gingen wir in die Gaststätte zum Tanzen. Und da war dann auch Klaus.“ Dem damals 28-jährigen fällt die 17-Jährige sofort auf, er traut sich, fordert Renate zum Tanzen auf. „Aber ich hatte mir das Tanzen selber beigebracht, Renate hatte es richtig in der Tanzschule gelernt. Als sie mir beim Tanzen zum vierten Mal auf den Fuß trat, wollte ich nicht mehr. Trotzdem sind wir zusammengekommen“, sagt er verschmitzt.

Das Paar heiratet ein paar Jahre später, Klaus trägt seine Renate über die Schwelle ihres neuen Reihenhauses in Eidelstedt, in dem sie bis heute wohnen. Am Tag der Hochzeit sitzt eine weiße Taube in ihrem Schlafzimmer, die zufällig durch das Fenster hineingeflogen war. „Vielleicht auch ein gutes Omen für unsere Ehe“, meint Renate Rotter, die bis zur Geburt ihrer Kinder Mitte der Sechziger Jahre als Prüffeld-Assistentin in einer Firma für Transformatoren arbeitete.
Gemeinsame Wandertouren, viel Sport, der Garten, ihr Freundeskreis – Renate und Klaus Rotter haben viele gemeinsame Interessen, lassen dem anderen aber auch genug Raum. Ihre Diamantene Hochzeit am 28. Juli werden sie mit der Familie und Freunden feiern, erst in der Kirche, anschließend im Restaurant. Ihr Blick in die Zukunft? „Wir wollen weiterhin noch viele Jahre glücklich und gesund mit unserer Familie verbringen“, betont Renate Rotter. „Und uns an unseren Enkelkindern erfreuen.“