
Stadt stellt dafür Fördermittel bereit – Bürger werden an
Planungen beteiligt
Reinhard Schwarz/René Dan,
Olaf Zimmermann, Lurup
Jetzt wird Lurup aufgehübscht – zumindest sein nördlicher Bereich. Dafür stehen bis Ende 2026 gleich mehrere Millionen Euro aus dem „Rahmenprogramm integrierte Stadtteilentwicklung“ (RISE) bereit. Eine sogenannte „Problem- und Potenzialanalyse“ aus dem Jahr 2019 hatte hier soziale Schieflagen aufgezeigt
Was gehört zum RISE-Gebiet?
Anlass zur Sorge geben mehrere Viertel: der Lüdersring, das sogenannte Flüsseviertel, das Wohngebiet am Lüttkamp, an der Katzbachstraße und an der westliche Teil der Luruper Hauptstraße. Ebenfalls gefördert wird ein circa sieben Quadratmeter großer Bereich des Altonaer Volksparks, östlich des ehemaligen Schulstandortes Vorhornweg, im Stadtteil Bahrenfeld. Das RISE-Gebiet Lurup umfasst rund 3,3 Quadratkilometer mit circa 26.000 Bewohnern.
Woran hapert es?
In den genannten Vierteln habIn den genannten Vierteln haben viele Menschen wenig Geld zur Verfügung, leben von Hartz IV, Grundsicherung oder gehören zur Gruppe der Geringverdiener. In der Großwohnsiedlung Lüdersring ist der Anteil der Alleinerziehenden besonders hoch, ebenso der Anteil der Menschen mit ausländischen Wurzeln.
Es fehlt an Freizeitangeboten, Grünflächen sind bedroht, Parkplätzen sind heiß begehrt, insbesondere im Flüsseviertel. Geh- und Radwege sind teilweise in einem schlechten Zustand, die Nahversorgung ist verbesserungswürdig. Es wird viel gebaut in Lurup – doch es fehlt an einem Gesamtkonzept, das zum Beispiel die knapper werdende ärztliche Versorgung und schulische Infrastruktur berücksichtigt.
Wie gehts jetzt weiter?
Isabel Maier und Ludger Schmitz von der Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Hamburg (Steg) werden zusammen mit dem Bezirksamt Altona und unter Beteiligung der Anwohner ermitteln, was zu tun ist. Als zentrale Anlaufstelle soll ein Stadtteilbüro dienen, das wahrscheinlich im September nahe des Eckhoffplatzes eröffnet: an der Luruper Hauptstraße 176. Bis Anfang des Jahres soll ein Maßnahmenkonzept vorliegen – das sogenannte „Integrierte Entwicklungskonzept“ (IEK). „Das Ziel lautet: Besser leben in Lurup“, so Ludger Schmitz.
Können sich Bürger beteiligen?
Ja. Am Samstag, 14. August, können sich Bewohner, Vertreter von Vereinen und Initiativen mit den Gebietsentwicklern und weiteren Experten treffen, um in verschiedenen Bereichen wie Schule, Einzelhandel, Verkehr, Grünflächen und Wohnen Defizite zu ermitteln und Lösungen vorzuschlagen. Diese sogenannte „Stadtteilwerkstatt“ findet von 11 bis 15 Uhr im LURUM/der Stadtteilschule Lurup, Flurstraße 15, statt. Nach mehreren kleineren Treffen von Bewohnern/Experten ist eine zweite Stadtteilwerkstatt geplant. Der Termin steht noch nicht fest.
Wie viel Geld steht bereit?
Für die Gebietsentwickler, die im Mai ihre Arbeit begonnen haben, sowie für deren Sachmittel wie Broschüren, beispielsweise über die IEK-Ergebnisse, stehen bis Ende 2026 circa 874.000 Euro zur Verfügung. Wie viel zusätzliches Geld es an RISE-Mitteln gibt, hängt von den Projekten ab. „Es wird um mehrere Millionen Euro gehen“, sagt Ludger Schmitz.
Was könnte entstehen?
Das Stadtteilhaus Lurup, das Kinder- und Familienzentrum Lurup sowie das Bildungshaus Lurup könnten erweitert werden. Das Spielhaus Fahrenort könnte saniert oder neu errichtet werden.
Wenn die Wohnungsgesellschaften mitmachen, können zudem Wohnungen modernisiert werden.
RISE
RISE steht für „Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung“. Ziel des vom Bund, dem Land und den Kommunen zu jeweils einem Drittel finanzierten Förderprojekts ist es, die Lebensqualität in Quartieren zu verbessern und den sozialen Zusammenhalt zu stärken.
Der Förderzeitraum liegt üblicherweise bei sieben Jahren. Über einen Verfügungsfonds können auch kleinere Projekte unterstützt und angeschoben werden. Darüber soll in Lurup das Luruper Forum per Abstimmung entscheiden. Das Forum ist für alle interessierten Bürger öffentlich. OZ