Das Impfzentrum Messehallen schließt am 31. August. Foto: pöp

Der Trend geht in die falsche Richtung. Die Zahl der Corona-Infektionen nimmt weiter zu, die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt bereits wieder 21,5 (Stand 23. Juli). In den Hamburger Krankenhäusern ist die Lage noch entspannt. Aktuell liegen 13 Corona-Patienten auf Intensivstationen (Stand 22. Juli). Die Impfquote steigt, über 847.000 Hamburger sind vollständig geimpft. Um die Pandemie einzudämmen, müssen sich mehr Hamburger impfen lassen.
„Ich bitte Sie, jetzt aktiv zu werden“, appelliert Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). „Gerade jüngere Menschen, die den Älteren lange den Vortritt gelassen haben, oft aber keine feste Hausarztpraxis haben, sollten den Weg über das Impfzentrum gehen.“ Dort sind auch kurzfristig Termine frei.
Ein Blick in die Statistik zeigt: Besonders betroffen von einer Infektion sind in Hamburg derzeit Menschen im Alter zwischen 20 und 29 Jahren – eine Altersgruppe, in der bislang nur Wenige geimpft sind.
Weil sich Corona in ärmeren Stadtteilen hartnäckig hält, bietet die Sozialbehörde weitere Impfungen vor Ort an. Seit Donnerstag gibt‘s für Hartz IV-Bezieher Impfungen in fünf Jobcentern, darunter in Osdorf, Billstedt und Mitte. „Hierfür wurden bereits rund 40.000 Kundinnen und Kunden von Jobcenter team.arbeit.hamburg angeschrieben“, sagt Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde.

Ich bitte Sie,
jetzt aktiv zu
werden
Melanie Leonhard
Sozialsenatorin

Die Zahl der mobilen Impfteams, die im Auftrag der Sozialbehörde Impfaktionen in den Stadtteilen durchführen, soll aufgestockt werden. Martin Helfrich: „Unser Ziel ist es, denjenigen ein einfaches Angebot zu machen, die eine Impfung nicht ablehnen, bisher aber selbst keine Initiative ergriffen haben.“
Für Hamburger Studenten gibt‘s ein besonderes Angebot: Sie können sich im Impfzentrum Messehallen bis Dienstag täglich zwischen 8 und 19 Uhr ohne Termin impfen lassen. Neben dem Personalausweis sollte ein Studentenausweis mitgebracht werden.
Impfungen mit Terminvereinbarung sind weiterhin auch in den Krankenhäusern Agaplesion Diakonieklinikum in Eimsbüttel, im Albertinen Krankenhaushaus in Schnelsen, im Bethesda Krankenhaus Bergedorf, im Asklepios Klinikum Nord in Langenhorn und im Asklepios Klinikum Harburg möglich.
Die Hamburger Schulen – dort treffen sich nach den Sommerferien Tausende ungeimpfte Kinder im Präsenzunterricht – sollen nun doch mobile Luftfilter erhalten. Zwischen Sommer – und Herbstferien sollen 10.000 Geräte aufgestellt werden, auch wenn Schulsenator Ties Rabe (SPD) von der Notwendigkeit dieser Aktion weiterhin nicht überzeugt scheint.
Hintergrund: An den Hamburger Schulen gilt weiter eine Test-, Masken- und Lüftungspflicht. „Kein anderer Lebensbereich – weder die Gastronomie noch der Einzelhandel noch die vielen wieder zugelassenen Sport- und Freizeitangebote – bietet einen solchen dreifachen Schutz“, so Rabe. „Es ist deshalb nach wie vor nicht klar, ob zusätzlich zu diesem Dreifach-Schutz der Schule entsprechende mobile Raumluftfilter Sinn machen.“

Corona-Zahlen
Die Sieben-Tage-Inzidenz (Anzahl der durchschnittlichen Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) beträgt in Hamburg 21,5 (Stand 23. Juli). Seit Beginn der Pandemie haben sich 78.282 Hamburger mit Corona infiziert, rund 75.900 Personen gelten als geheilt (Stand 23. Juli). 847.216 Hamburger sind vollständig geimpft (Stand  22. Juli). Laut Robert-Koch-Institut sind bislang 1.607 Menschen in Hamburg an Corona gestorben (Stand: 22. Juli).

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