Endlich wieder Programm auf der Tafel: das Elbe-Kino. Foto: jm

Von Jörg Marwedel

Als die Kinos am 1. Juli ihren Lockdown beendeten, sagte Nick Jansen: „Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde man ein neues Kino eröffnen.“ Mit einer Mischung aus Aufregung, Anspannung und Vorfreude. Drei Wochen später hat der Geschäftsführer des Blankeneser Kinos und des Elbe-Kinos in Osdorf noch immer diese Freude des Neuanfangs in sich. Die Frage, ob das Publikum nach achtmonatiger Auszeit zurückkehren würde, beantwortet er so: „Wir sind zufrieden. Es ist voller als sonst im Sommer.“
Während die Urlaubszeit in Blankenese noch spürbar war, hat man sich im Elbe-Kino schon mal den derzeitigen Grenzen genähert, also jenen 50 Prozent der Kapazität, die derzeit erlaubt sind. Beim mit dem Oscar ausgezeichneten Film „Nomadland“ war man nicht mehr so weit entfernt von jenen 115 genehmigten Plätzen. Was hilft ist, sagt Jansen, dass derzeit viele gefragte Streifen auf dem Markt seien, die sonst erst in der Hauptsaison im Februar oder März in die Filmtheater kommen. Etwa auch „Der Rausch“, der nächste Woche noch im Elbe-Kino weiterläuft.
Den Lockdown hat Jansen gut überstanden
Überhaupt hat Jansen, der auch das Studio-Kino in Altona leitet, die Zeit des Lockdowns erstaunlich gut überstanden. Man habe schon gemerkt, dass sich das Stammpublikum gesorgt hat. „Wir haben viel Feedback und Unterstützung bekommen“, sagt er dankbar. Zwischen 3.000 und 4.000 Gutscheine habe man in dieser Zeit verkauft. Da „haben wir es besser als die Multiplexkinos“, wo es diesen Rückhalt nicht gäbe.
Man hat in dieser Krisenzeit Einiges getan: Im Blankeneser Kino gibt es jetzt eine Soundanlage mit Dolby-7.1.-Surround-System. Die Websites wurden neu gestaltet einschließlich eines Kapitels über das aktuelle Hygienekonzept. Das sieht nach wie vor einen negativen Corona-Test (beziehungsweise bei doppelt Geimpften den Impfpass) und die Maske vor. Wobei man den Nasenschutz beim Genuss eines Getränkes, Eis oder Popcorn abnehmen darf.
Schon bald will man wieder das sein, was man sich auf die Fahnen geschrieben hat, nämlich ein offenes Forum für Gespräche und Diskussionen. Man ist überzeugt, dass „Kultur und Filme ein großer Eckpfeiler für eine freie, fortschrittliche und soziale Gesellschaft“ sind, heißt es auf der Website.

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