
Flache Trinkschalen können Vogelleben retten
HAMBURG. Gerade bei hohen Temperaturen und langer Trockenheit suchen Vögel nach einer Wasserstelle. Wenn der Pegelstand in der Tränke, im Brunnen oder in der Regentonne abgesunken ist, und die Piepmätze schlecht an das begehrte Nass herankommen, fallen die Tiere hinein und ertrinken oft jämmerlich. Solch einen tragischen Fall hat die Heidi Mayerhöfer kürzlich auf dem Friedhof Altona beobachtet.
Dort war ein Sperberpaar mit mehreren Jungen unterwegs. Auf der Suche nach Wasser wollte das Weibchen in einem Brunnen landen. Die vermeintlich sichere Oberfläche war mit grünen Algen bedeckt. „Als das Weibchen landen wollte verendete es kläglich. Ohne Mutter hat auch ihr Gelege keine Chance und wird verhungern“, so Mayerhöfer.
Not der Tiere im Sommer ist groß

„Ein solches Unglück ist leider kein Einzelfall. Wochen zuvor fanden ein Marder und ein Eichhörnchen auf die gleiche Art den Tod“, weiß Barbara Meyer-Ohlendorf von der Nabu-Gruppe West. Oft sind Brunnen für die Tiere die einzige Chance, ihren Durst zu stillen. Auf einigen Friedhöfen, wie beispielsweise in Nienstedten, haben die Naturschützer deshalb bereits liegende Holzkreuze als Ansitz in den Brunnen installiert. Darüber hinaus haben die Naturschützer sich bereit erklärt, 26 weitere Kreuze aus unbehandeltem Holz herzustellen und anzubringen.
Diplom-Biologin Mayerhöfer führt für den Bezirk Altona derzeit eine Nistkasten-Überprüfung durch. Während ihrer Arbeit hat sie oft beobachtet, wie groß die Not der Tiere sein kann. Darum bittet sie auch private Gärtner darum, für Alternativen zu Regentonne und Gartenteich zu sorgen und flache Trinkschalen aufzustellen. Denn: Wasser ist nicht nur für uns Menschen unverzichtbar.