Thorsten Wolff und Sohn Igor werden von ihren Nachbarn massiv bedroht. Foto: DJA

Beleidigungen, Psychoterror, Morddrohungen: Nachbarschaftsstreit eskaliert

EIDELSTEDT. Die lieben Nachbarn – können manchmal ganz schön nervig sein. Und manchmal entsteht aus einem eher lapidaren Zwist sogar ein handfester Dauerkrach. Doch dieses Wort trifft den bitterbösen Streit, der seit nunmehr eineinhalb Jahren im Torfweg immer weiter eskaliert, nicht einmal im Ansatz. Beschimpfungen, Beleidigungen, Psychoterror und sogar Morddrohungen gehören dort im Endreihenhaus zum regelmäßigen Repertoire.

Doch der Reihe nach: Im Erdgeschoss wohnt der Mittfünfziger Thorsten Wolff mit seiner Ehefrau, seinem erwachsenen Sohn Igor und dessen Freundin. Laut Mietvertrag mit der Saga steht ihnen unter anderem die Nutzung des Vorgartens vor der Haustür zu. Das Grundstück auf der anderen Seite des angrenzenden Gehweges soll vertraglich von den Mietern des Erdgeschosses des benachbarten Endreihenhauses genutzt werden. Statt dieser Mieterpartei machte sich dort aber die über den Wolffs lebende Familie H. (Name der Redaktion bekannt) breit.

Lärm von morgens um sechs bis tief in die Nacht

Thorsten Wolff: „Ob die das mit Drohungen oder falschen Versprechungen durchgedrückt haben, weiß ich nicht. Aber ohne Vertragsanspruch oder Baugenehmigung wurde dort ein Gartenhaus aus Beton hingestellt. Das ganze nur wenige Meter vom Schlafzimmer meines Sohnes entfernt. Von morgens um sechs bis tief in die Nacht wird dort oft Lärm gemacht, mit Laubbläsern, anderen Maschinen oder lautstarken Gartenpartys. Als wir vor circa 16 Monaten erstmals ganz vernünftig um mehr Ruhe baten, wurden wir aufs Übelste beleidigt und bedroht. Seitdem ist das hier die Hölle.“

Igor Wolff leidet inzwischen an schweren Schlafstörungen, kann sein Schlafzimmer quasi nicht mehr nutzen. Und wurde zur Hauptzielscheibe des Hasses der dreisten Störenfriede. „Mehr als ein Dutzend Morddrohungen hat der Sohn der Familie H. gegen mich oder meinen Vater ausgestoßen. Zum Beispiel ,Ich bringe dich um, dein Kopf wird richtig bluten‘, oder: ‚Ich schicke dir die Albaner-Mafia auf den Hals, die machen dich fertig‘“.
Etliche Male rief Familie Wolff die Polizei zur Hilfe.

Thorsten Wolff: „Die nehmen das sehr ernst, sind meistens innerhalb von Minuten hier.“ Von der Polizei fühlen sich die Wolffs gut geschützt und fair behandelt. Von ihrer Vermieterin, der Saga, allerdings ganz und gar nicht. Igor Wolff: „Dutzende Male haben wir dort um Hilfe und Unterstützung gebeten, wir wurden aber zu keiner Zeit ernst genommen. Die zuständige Sachbearbeiterin drückt bei unseren Anrufen sogar bewusst die Gespräche weg. Wir fühlen uns von unserem Vermieter ganz böse im Stich gelassen.“ Saga-Pressesprecher Michael Ahrens erklärte dazu zunächst auf Anfrage des Elbe-Wochenblattes: „Streitigkeiten unter Mietern kommentieren wir generell nicht.“ Aufgrund der Tragweite des Falles gab der Saga-Sprecher dann doch noch eine recht diplomatische Stellungnahme (siehe Infotext).

Bestätigt werden die schweren Vorwürfe gegen Familie H. auch von Nachbarn. Dieter Köhler, der direkt im Reihenhaus nebenan lebt: „Das ist noch tiefer als unterste Schublade, schlimmer gehts nicht. Ich selbst bin auch schon mehrfach beleidigt und bedroht worden.“

DJA

 

Das sagt die Saga

Michael Ahrens leitet die Unternehmenskommunikation der Saga. Foto: pr

Michael Ahrens, Leiter der Unternehmenskommunikation der Saga, erläutert: „Wenn es zwischen Nachbarn zu Unstimmigkeiten kommt, vermittelt die Saga Unternehmensgruppe im Rahmen ihrer Möglichkeiten verbunden mit dem Ziel, einvernehmliche Lösungen zu erarbeiten. Ein persönliches Streitschlichtungsgespräch zwischen den von Ihnen geschilderten Mietparteien konnte aufgrund der Pandemie bislang noch nicht stattfinden. Bezüglich gegenseitiger Beleidigungen und dem Umgang damit möchten wir darauf verweisen, dass die Saga hier grundsätzlich kaum mietrechtliche Möglichkeiten besitzt. Es bleibt den Streitparteien unbenommen, eigene zivil- und strafrechtliche Schritte einzuleiten.“

 

 

 

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