Mehr Grün: Die Anwohner fordern einen Platz, an dem sich auch Fußgänger gerne aufhalten. Foto: cvs

Max-Brauer-Allee: Anwohner wollen „Aldi-Straße“ umgestalten – Stadt dagegen

Ein paar Bänke, vielleicht auch noch Tische – aber vor allem mehr Grün und ganz viele Bäume: Geht es nach den Vorstellungen der Anwohner, könnte der Parkplatz vor dem Aldi-Supermarkt an der Kreuzung Holstenstraße / Max-Brauer-Allee ganz gut eine Frischzellenkur vertragen. Ein Ort für Fußgänger, eine Art grüne Oase – ungefähr das ist es, was den Betroffenen vorschwebt. „Innerhalb der letzten Jahre sind hier viele Geschäfte eröffnet und Wohnungen gebaut worden. Es besteht dringender Bedarf nach Plätzen mit mehr Lebensqualität“, sagt Tom Greis, Anwohner und Initiator einer entsprechenden Petition (s. u.). „Der öffentliche Raum darf nicht allein dem Straßenverkehr gehören, er sollte auch ein Ort an sein, an dem man sich gerne aufhält.“

Hintergrund für die Idee ist der geplante Kreuzungsumbau, der laut Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) im Juli beginnen und ein knappes Jahr dauern soll. Im Wesentlichen werden die Busspuren ausgebaut und Radfahrstreifen auf die Straße verlegt. An dem betreffenden Parkplatz (Einfahrt Holstenstraße, Ausfahrt Max-Brauer-Allee Richtung Altona, rund 25 Stellplätze) will der LSBG jedoch so gut wie nichts neu gestalten. Im Gegenteil: Nachdem in der Max-Brauer-Allee bereits mehrere Bäume für den Straßenumbau gefällt wurden, soll als nächstes eine große Linde an der Parkplatzausfahrt dran glauben müssen. Anwohner Robin Schmitt (Name geändert) ärgert sich über die vertane Chance: „Der Parkplatz wird hauptsächlich als Abkürzung genutzt, wenn man die Ampel umfahren will. Parken tun hier die wenigsten. Ein grüner Platz wäre ein schöner Ausgleich zur verkehrsreichen Kreuzung.“

Dem LSBG ist der Vorschlag der Anwohner bekannt. „Wir können das Anliegen grundsätzlich gut nachvollziehen“, sagt Behördensprecher Henning Grabow. Bereits während des Beteiligungsverfahrens vor vier Jahren sei die Angelegenheit intensiv besprochen worden. Eine Aufhebung der Nebenfahrbahn komme jedoch nicht in Betracht, da etliche Parkplatznutzer viel zu rasant in den fließenden Verkehr einbögen. Das soll nun durch eine „Aufpflasterung“ verhindert werden. „Dadurch wird erreicht, dass Fahrzeuge an dieser Stelle nicht mehr zügig hindurch fahren können“, so Grabow.

Petition

Einen Namen für „ihren“ Platz hat die Anwohnerschaft bereits gefunden: Frieda-Radel-Platz. Keine Fantasienbezeichnung, die für Hamburg als Fahrradstadtstadt werben soll, sondern tatsächlich der Name einer Hamburger Politikerin und engagierten Frauenrechtlerin der Weimarer Republik. Unter www.holsten2.com gibt’s weitere Infos. Darüber hinaus kann man hier einer Petition beitreten, die sich für den „Frieda-Radel-Platz“ einsetzt.

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