
Haspa-Filiale am Born: Ältere Osdorfer mit wenig Geld sind besonders betroffen
Matthias Greulich, Hamburg-West
Seit 1978 hat Familie Henkel ihr Konto bei der Haspa in der Bornheide. „Alle Mitarbeiter sind dort hilfsbereit. Man wurde dort stets gut bedient“, sagt die 82-jährige Osdorferin. Als sie erfuhr, dass die Filiale im Born Center im April 2022 geschlossen werden soll (das Elbe Wochenblatt berichtete), war ihr erster Gedanke: „Dagegen muss man etwas unternehmen, eine Unterschriftensammlung wäre das Mindeste.“
SB-Terminal könne Filiale nicht ersetzen
Henkel und ihr Ehemann machen kein Onlinebanking, ähnlich wie viele ältere Osdorfer, die bald weitere Wege zur nächsten Haspa-Filiale in Kauf nehmen müssen, wenn die Bank bei ihren Schließungsplänen für die Filiale im Born bleibt.
„Viele alte und auch sozial schwache Menschen“ seien betroffen, so auch der Bürger- und Heimatverein Osdorf in seiner Stellungnahme. Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Oliver Schmidt hatte im NDR vorgerechnet, dass man vom Born in die Haspa an der Luruper Hauptstraße oder ins Elbe Einkauszentrum (EEZ) für den Bus hin und zurück 4,80 Euro zahlen muss. Im Born Center soll zwar ein SB-Terminal eingerichtet werden, „das kann aber doch die persönliche Beratung nicht ersetzen“, so Henkel.
Der Bürgerverein Osdorf fragt mit Blick auf die vor bald zwei Jahren abgewickelte Filiale am Rugenbarg: „Leider erweckt auch diese Schließung (nach der Schließung der Filiale in Alt-Osdorf 2019) den Eindruck, dass Filialen gerade in den Stadtteilen, in denen die Menschen nicht so reich und begütert sind, geschlossen werden. Warum bleiben die Filialen in Othmarschen und Nienstedten bestehen? Ist den Bürgern dort nicht zuzumuten, die Filiale im EEZ aufzusuchen?“