
Verkehrsinitiative: Im Prinzip gut, aber es besteht Nachbesserungsbedarf
Horst Baumann, Hamburg-West
Was passiert, wenn die Bahn den von Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) angeschobenen „Verbindungsbahn-Entlastungstunnel“ baut, beschäftigt auch die Bezirksversammlung Altona. Die Planungen dürften sich nicht negativ auf die Realisierung der S32-West auswirken, das beschloss das Bezirksparlament auf Antrag von SPD und Grünen mit großer Mehrheit.
Bislang war geplant, dass die S32 von der Holstenstraße in einen Tunnel unter der Stresemannstraße übergeht, um weiter Richtung Bahrenfeld nach Lurup bis zum Osdorfer Born zu fahren. Falls der „Ferlemann-Tunnel“ gebaut wird, würde die Strecke von einem weiter nördlich gelegenen neuen Bahnhof am Doormannsweg in Richtung Westen geführt werden.
Der Anwohnerinitiative „Starten: BahnWest!“ (StBW) lobt, dass die Bezirkspolitik den Druck auf den Senat erhöht, sieht aber Nachbesserungsbedarf. Die Initiative hat aus der Verkehrsbehörde erfahren, dass der Ort der „Ausschleifung“ für die S32 großen Einfluss auf die Planung habe. Die Ausfädelung ab Holstenstraße oder möglicherweise Doormannsweg würde ein zusätzliches Jahr Planung bedeuten. „Weitere Jahre bis zur Inbetriebnahme der S32 West könnten verstreichen, weil der Verbindungsbahn-Entlastungstunnel noch nicht fertig ist“, skizziert StBW-Sprecher Jürgen Beeck das Horrorszenario aus Sicht der Initiative.
Die Initiative spricht sich für einen Halt der S32 am Bahnhof Diebsteich aus. Diese böte mehr Umsteigemöglichkeiten, so wie an den jetzigen S-Bahngleisen am Hauptbahnhof. Bei Störungen wäre in diesem Bereich kein separater Schienenersatzverkehr für die S32 nötig.
S32
Die 8,3 Kilometer lange Neubaustrecke vom S-Bahnhof Holstenstraße über Bahrenfeld, Lurup bis zum Osdorfer Born soll zum größten Teil im Tunnel verlaufen. Im Sommer 2019 war die Machbarkeitsuntersuchung abgeschlossen worden. Momentan laufen die Vorplanungen, fertig wird die S32 erst in den 2030er-Jahren. Die Kosten sind noch nicht bekannt.
Im Tunnel
Enak Ferlemann (Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, CDU) stellte im November 2020 die positive Machbarkeitsstudie für einen neuen S-Bahntunnel in Hamburg vor, Er würde unter der Binnenalster zum Stephansplatz laufen. Weitere Haltestellen: Schlump und Doormannsweg. Der Tunnel könnte in den 2030er-Jahren fertig sein. Mögliche Kosten: drei Milliarden Euro.
Die S 32 von Osdorfer Born anfangen zu bauen ,nicht erst auf Herrn Ferlemann warten, der bis zur Realisierung bestimmt nicht mehr im Amt ist.
So hat man dann schon den Großteil der S-Bahn bis zur vorletzten Station vor Holstenstraße oder Alternativ Diebsteich fertig.