Kristin Lena Reining und Andreas Reining können ohne leistungsstarke Internetanbindung nicht von zu Hause aus arbeiten. Foto: wit

Neubaugebiet Am Vogelkamp: Ehepaar Reining und ihre
Nachbarn aus dem Plaggenmoor warten darauf, dass Anbieter wilhelm.tel endlich Glasfaserkabel verlegt

Wolfgang Wittenburg, Süderelbe. Seit November wohnen Kristin Lena (32) und Andreas Reining (34) im Plaggenmoor im Neubaugebiet Am Vogelkamp in Neugraben. Beide sind ganz bewusst aus der City ins eher ländliche Süderelbe umgezogen: in eine moderne Eigentumswohnung, so dachte das junge Ehepaar zumindest. Doch es gibt kein Internet – und das, wo beide in Homeoffice arbeiten sollen.
Lehrerin Kristin Lena Reining arbeitet jetzt von ihren Eltern aus, ihr Mann macht sich notgedrungen täglich auf den Weg ins Büro. „Unser Kaufvertrag sieht vor, dass wir Telefon und Internet über den Anbieter „wilhelm.tel“ beziehen müssen. Leider haben wir in unserer Wohnung nach wie vor kein Internet. Und so, wie sich die Situation für uns darstellt, wird sich daran so schnell nichts ändern, weil nach wie vor Leitungen und Genehmigungen fehlen, Zuständigkeiten nicht geklärt sind.“ Beide sagen: „Für uns ist dieser Zustand eine Katastrophe!“
Nachdem eine Kontaktaufnahme mit dem Anbieter weder mündlich noch schriftlich erfolgreich war, hat sich das Ehepaar Reining – stellvertretend für 13 betroffene Nachbarn – an die Hausverwaltung gewendet. Ziemlich bald sollte ein zur Verfügung gestellter mobiler Router Abhilfe schaffen. Doch dessen begrenzte Kapazität war laut Aussage von Kristin Lena Reining bereits nach nur einer Videokonferenz mit ihren Schülern datentechnisch aufgebraucht.
Beim Norderstedter Netzanbieter weiß man um die desolate Situation in der Straße in Neugraben – hat aber gute Neuigkeiten: „Ich kann mitteilen, dass wir nach leichten Verzögerungen im Genehmigungsverfahren nun grünes Licht für den Anschluss der Wohneinheiten haben und in Kürze beginnen. Die Herstellung der Glasfaseranschlüsse wird voraussichtlich bis Mitte März in Anspruch nehmen. Sollte ich Informationen bekommen, dass es schneller geht, leite ich sie gern weiter. Bis dahin können alle Haushalte, die von ,wilhelm.tel‘ durch die Verwaltung mit mobilfunkbasierten Routern ausgestattet wurden, diese selbstverständlich weiter nutzen“, sagt wilhelm.tel-Sprecher Oliver Weiß.
Die Eheleute Reining hoffen, dass dieser Zeitplan eingehalten wird. „Wir fühlen uns hier pudelwohl. Jeder weiß aber, wie wichtig Kommunikation heute ist und momentan überwiegt für uns durchs fehlende Internet leider das Negative“, sagt Andreas Reining.
Seine Frau ergänzt: „Für jedes Problem sollte gemeinsam eine Lösung zu finden sein. Wir hoffen auf eine bessere Kommunikation mit dem Anbieter und auf einen baldigen Internet-Zugang!“

Verbraucherzentrale
Laut Auskunft von Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg ist es durchaus üblich, dass sich Anbieter am Netzausbau von Neubauquartieren finanziell beteiligen und deshalb hinterher auch per Kaufvertrag für die Versorgung der Region zuerst zuständig sind. Meist aber sei die Laufzeit so einer Bindung begrenzt.

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