
Brücke Wietersheim: Polizei will absolutes Halteverbot einrichten – Klagen über
Falschparker in Eidelstedt-Nord
Reinhard Schwarz, Eidelstedt
Mike Franz ist verärgert: Seit geraumer Zeit beschwert er sich bei verschiedenen Stellen über Falschparker rund um das Neubaugebiet Oliver-Lißy-Straße. Besonders schlimm sei die Situation an der Straße Wietersheim, die – als Verlängerung des Hörgenswegs – über die Autobahn A23 führt. Dort parken die Fahrzeuge auf der rechten Seite der Brücke (vom Hörgensweg aus gesehen) und würden den fließenden Verkehr behindern.
„Im Wietersheim können die Fahrzeuge und Busse auf der rechten Straßenseite nicht mehr fließend fahren und müssen nun circa 15 bis 20 Autolängen abwarten, wenn oben auf der Brücke ein Fahrzeug entgegenkommt“, so der Verkehrsteilnehmer aus dem angrenzenden Schnelsen.
Besonders schwierig, wenn plötzlich ein Laster auftaucht
Besonders schwierig werde es, wenn ein Bus oder ein Laster über die Brücke fahren will und plötzlich (von „oben“) ein Fahrzeug auftaucht. Laut Verkehrsregeln muss derjenige ausweichen, der das Hindernis auf seiner Seite hat – also etwa der Bus aus Richtung Hörgensweg. Doch für einen Busfahrer bedeutet es eine erhebliche Verzögerung, auf der Brücke rückwärts zu rangieren. Betroffen sind die Buslinien 284 der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) und der Linie 4 der Hamburger Hochbahn (HHA). Aber auch in den umliegenden Straßen werde gehäuft falsch geparkt, so Mike Franz, etwa in der Einmündung Dallbregen/Heidacker. Gelenkbusse hätten Probleme, die Falschparker zu umfahren.
Das Problem ist bei den VHH bekannt. Stefan Genz, stellvertretender Pressesprecher: „Die VHH haben rund um den Hörgensweg / Wietersheim massive Probleme durch parkende Fahrzeuge und fehlende Halteverbote festgestellt. Von den Busfahrern und -fahrerinnen der Linie 284 kommen regelmäßig entsprechende Rückmeldungen. Deshalb gab es Mitte Januar eine Testfahrt durch das Gebiet. Seitens der VHH werden wir nun Kontakt zum zuständigen Polizeikommissariat (PK) 27 aufnehmen, um die Situation zu besprechen.“
Tiefgaragen der Neubauten zu 100 Prozent ausgelastet
Die Straßenverkehrsbehörde hat laut einem Mitarbeiter ein „absolutes Halteverbot für die Hälfte der Brücke angeordnet“. Sollte die Maßnahme die Situation nicht verbessern, werde für die gesamte Brücke ein „komplettes Halteverbot“ erlassen (siehe auch Infotext).
Einer Vermutung von Mike Franz, wonach die Bewohner des Neubaugebiets die eingerichteten Tiefgaragen aus Kostengründen nicht nutzen und daher in die umliegenden Gebiete ausweichen würden, widersprach Ulrike Jensen von der Portus Immobilienverwaltung GmbH auf Anfrage des Elbe Wochenblatts: „Die bereits fertig gestellten Tiefgaragen unserer Neubauten sind zu 100 Prozent vermietet, und wir haben weitere Interessenten.“
Falsche Richtung
Ist das Parken auf der Brücke Wietersheim bereits jetzt komplett verboten? Ja, meint Verkehrsteilnehmer Mike Franz und beruft sich auf ein Schild, das absolutes Halteverbot anzeige. Dieses Schild stehe in Höhe Hörgensweg 70 vor den dortigen Neubauten und weise in Richtung der Brücke. Allerdings erklärt ein Mitarbeiter der Straßenverkehrsbehörde des zuständigen Polizeikommissariats 27 an der Koppelstraße: Das Schild sei falsch angebracht worden und müsse eigentlich in die andere Richtung weisen und für den Bereich der Neubauwohnungen ab Hörgensweg 70 gelten. Dieser Fehler werde demnächst korrigiert.