
Ideen für umweltschonendere Verkehrskonzepte gesucht, um den Bezirk Altona klimafreundlicher zu machen – das Beispiel Osdorf/Lurup
Christopher von Savigny, Lurup/Altona
Altona will klimafreundlich werden: Um dieses Ziel zu erreichen, soll die Mobiliätswende gefördert werden. Und so läuft derzeit eine Online-Umfrage, bei der die Bewohner die Möglichkeit haben, ihre Vorstellungen von umweltfreundlichem Alltagsverkehr beizusteuern (siehe Internetadresse am Ende des Artikels).
Mit dem Konzept für klimafreundliche
Mobilität in Altona treibt der Bezirk die Mobilitätswende voran und wird damit einen konkreten Fahrplan vorlegen, wie die Ziele des Hamburger Klimaplans auf Bezirksebene erreicht werden können
Stefanie von Berg
Altonas Bezirksamtsleiterin
Vorschläge können zu den Themen Rad- und Fußverkehr, Bus und Bahn sowie CarSharing und Parkraumbewirtschaftung gemacht werden. „Mit dem Konzept für klimafreundlichen Mobilität in Altona treibt der Bezirk die Mobilitätswende voran und wird damit einen konkreten Fahrplan vorlegen, wie die Ziele des Hamburger Klimaplans auf Bezirksebene erreicht werden können“, sagt Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg.
Mehr StadtRad-Stationen und bessere Radwege gewünscht
Ein Schwerpunkt bei der Befragung ist neben dem Altonaer Kerngebiet und dem Gewerbe- und Industriestandort Schnackenburgallee das Gebiet Osdorf/Lurup. Dort läuft die Onlinebeteiligung noch bis zum 31. Dezember. Zahlreiche Ideen wurden bereits vorgetragen: So wünschen sich die Luruper beispielsweise mehr StadtRad-Stationen (etwa am Eckhoffplatz und an der Kreuzung Luruper Hauptstraße/Elbgaustraße) und bessere Radwege.
Beliebte Schleichwege – beispielsweise über den Fahrenort oder die Langbargheide – sollen nach Meinung der Anwohner für den Durchfahrtsverkehr gesperrt, Fußwege in Parks besser beleuchtet werden. Weiterhin vermissen die Teilnehmer eine separate Busspur für die Linien 2, 3 und X3 auf der Luruper Hauptstraße.
Auf die Meinung der Anwohner „keinesfalls verzichten“
Laut Johanna Fink, der Projektbeauftragten des Altonaer Bezirksamts, werden die Umfrageergebnisse anschließend ausgewertet und im Frühjahr 2021 unter dem Titel „Klimaschutzteilkonzept Mobilität“ veröffentlicht. „Das Instrument der Online-Befragung hat sich mittlerweile etabliert und als sinnvoll erwiesen“, sagt Fink. „Da die Anwohner am meisten betroffen sind, wollen wir auf ihre Meinung keinesfalls verzichten.“
Laut Bezirksamt legen die Altonaer mehr Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem öffentlichem Nahverkehr zurück als die Bewohner aller anderen Hamburger Bezirke. Demnach liegt der Radverkehrsanteil schon jetzt bei 22 Prozent (Stand 2017) – das gesamtstädtische Ziel von 25 Prozent sei damit schon fast erreicht. Doch um das Ziel einer Minderung des Kohlendioxid-Ausstoßes um 55 Prozent bis 2030 zu erreichen, seien „weitere Anstrengungen“ notwendig.
www.buergerbeteiligung.de/lurup-osdorf
Altonaer Kerngebiet – Schnackenburgallee
Für das Altonaer Kerngebiet beginnt am Mittwoch, 16. Dezember, ab 17 Uhr eine Online-Veranstaltung. Mehr Infos zur Teilnahme unter
https://www.hamburg.de/altona/mobilitaetswende
Ein Video der Veranstaltung können Interessierte später auf dem YouTube-Kanal des Bezirksamts abrufen.
Der Online-Dialog zum Gewerbe- und Industriestandort Schnackenburgallee findet unter
www.hamburg.de/schnackenburgallee statt.
Integriertes Klimaschutzkonzept
Die derzeitige Online-Umfrage zur Mobilitätswende basiert maßgeblich auf dem Integrierte Klimaschutzkonzept (IKK) des Bezirks. IKKs sind kommunale Konzepte, die vom Bund gefördert und von Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung begleitet werden.
Laut Hamburger Klimaplan sollen die CO2-Emissionen in Hamburg im Vergleich zu 1990 bis 2020 um 40 Prozent, bis 2030 um 50 Prozent und bis 2050 schrittweise um mindestens 80 Prozent reduziert werden. Damit das gelingt, plant und verwirklicht Hamburg bereits Maßnahmen, wie die Förderung des Radverkehrs, die Umstellung auf Elektromobilität oder den Umbau des Fernwärmenetzes.
Konkrete Folgen hat das Klimaschutzkonzept vorerst nicht: Ziel ist es laut Bezirksamt, einen „Fahrplan“ für die nächsten Jahre zu erstellen.