Bei spannendem Spielverlauf ist die Einhaltung der Regeln gar nicht so einfach. Foto: WD

Waldemar Düse, Hamburg-Süd. Für Torsten Müsse, den Ersten Vorsitzenden des FTSV Altenwerder, ist es „ein ganz schwieriges Thema“. Nach der Senatsentscheidung, bis zum Monatsende keine weiteren Lockerungen der Corona-Einschränkungen für den Fußball zuzulassen, bleibt es beim Verbot von uneingeschränktem Training und Testspielen.
Die Enttäuschung bei vielen Vereinen ist umso größer, weil der Hamburger Fußball-Verband mit einem Vorstoß unrealistische Hoffnungen geweckt hatte: Von sofort an Training und Testspiele uneingeschränkt wieder zuzulassen, um am ersten September-Wochenende die Saison 2020/21 starten zu können. Zugelassene Ausnahmeregelungen gelten weiterhin nur für den überregionalen Spielverkehr.
Das Desinfizieren der Kabine nach jedem Duschdurchgang, die Dokumentation aller Anwesenden, die Kontrolle der Abstandsbestimmungen und schließlich die finanziellen Risiken bei möglichen „Geisterspielen“ durch die notwendige Bezahlung der Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen und Einnahmeverluste. Für viele Vereine sind schon das kaum zu überwindende Hindernisse.
Für Entspannung sorgt beim Landesligisten, dass er die einst übernommene Sportanlage Jägerhof wieder an den Bezirk zurückgegeben hat. „Die Kontrolle der Einhaltung der Corona-Regeln nach der Wiederzulassung von Testspielen oder Spielbetrieb ist damit wieder eine behördliche Aufgabe“, sagt Altenwerders 2.Vorsitzender Kjell Meier mit spürbarer Erleichterung in der Stimme. „Finanziell könnte das für uns jedoch durchaus ein Problem werden.“
Bei der FSV Rönneburg-Harburg ist die Meinung einhellig. „Auf der Wilstorfer Höh könnten wir einen Spielbetrieb unter Corona-Bedingungen nicht umsetzen“, betont deren Chef „Humpel“ Kunz. „Mir scheint, dass sich der Verband über Vereine unterhalb der Bezahlgrenze noch keine Gedanken gemacht hat. Wir haben schon überlegt, zu den Spielen dann keine Zuschauer mehr auf den Platz zu lassen.“ Das tue im Herzen weh, „aber wir könnten die notwendige Anzahl an Ehrenamtlichen gar nicht aufbringen, um das alles zu gewährleisten“, so Kunz.

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