In der Nacht zwischen den 15. und 16. Juli wurde das Bismarck-Denkmal an der Königstraße ein drittes Mal durch eine Farbattacke beschädigt. Ein Eimer roter Farbe wurde über seinen Kopf gegossen, die sich von dort aus über seinen ganzen Körper verlief, bis hinunter zum Sockel. Aber das reichte noch nicht aus, Bismarck bekam einen weißen Baumwollbezug über den Kopf gezogen und einen Strick um den Hals gelegt. Bis auf ein paar wenige Personen, waren die meisten Passanten entsetzt, die an das verschandelte Denkmal vorbeigingen und schüttelten mit dem Kopf. Auf den Tag genau, wurde das Denkmal vor vier Wochen schon einmal mit roter Farbe verunstaltet, so auch im Mai 2016. Damals erfuhr der Sockel hinzu eine große weiße Aufschrift aus einer Spraydose: “Deutschland ist tödlich“. Ob es sich dabei um ein und demselben Täter handelt weiß man nicht, die Polizei ermittelt. Wolfgang Vacano, Leiter des Altonaer Stadtarchivs, der sich eigentlich am 22. Juli mit vier Helfer aus der Umgebung die Mühe machen wollte das Bismarck-Denkmal wieder von der Farbe zu befreien, konnte es kaum glauben, als er vor Ort sehen musste, dass nun noch mehr Arbeit auf ihn wartet. Aber würde sich die Mühe lohnen? Wolfgang Vacano meint: „Nein, die ganze Arbeit wäre umsonst, denn man kann ja momentan nicht wissen, ob nach erfolgreicher Säuberung, Tage oder Wochen später das Denkmal wieder einen Farbanschlag ausgesetzt wird. Das wäre wie ein Spiel zwischen Hase und Igel und das würde ich niemals mitmachen.“ Wie schwer die Farbschäden herunterzubekommen sind weiß Vacano aus Erfahrung, als er mit einigen Helfer 2016 das Denkmal reinigte. Um wenigstens den Kopf von Strick und Baumwollbezug zu befreien kam extra die Feuerwehr vorbei und halfen einem Polizisten mit einer Leiter aus, der die Beweise herunterholte und sicher stellte.