
Nach drei Monaten Corona-Auszeit: Jugendtreff Netzestraße startet mit Sommerferien-Programm
Ch. v. Savigny, Lurup

Man sieht den Jugendlichen ihre Freude darüber an, dass sie sich endlich wieder im realen Leben treffen dürfen: „Ich fühle mich einfach superwohl hier“, sagt Gülden (17), eine der jungen Besucherinnen des Jugendtreffs Netzestraße. So wohl, dass ihr Vater inzwischen fast ein wenig eifersüchtig geworden sei. „Er hat gesagt, dass man mich kaum noch zuhause sieht“, berichtet Gülden und lacht.
Wie die meisten Einrichtungen hatte auch das Luruper Jugendhaus Mitte März aufgrund des Corona-Lockdowns seine Pforten schließen müssen – doch seit kurzem geht es endlich wieder los mit dem gemeinsamen Spielen, mit Kochen, Reden und Quatsch machen – und das alles ganz ohne Bildschirm und Internetverbindung. Noch gibt es Beschränkungen: So dürfen maximal zehn Jugendliche gleichzeitig im Gebäude sein, eine vorherige Anmeldung per Mail oder Telefon ist Pflicht.
Aber das Gröbste scheint überstanden zu sein. „Wir haben uns auch während der Corona-Auszeit immer mal wieder virtuell über Skype getroffen“, sagt Jugendtreff-Leiter Kevin Kordts. Auf die Weise sei man mit den Besuchern in Kontakt geblieben. „Wir haben noch alle an Bord“, sagt Kordts. „Es ist fast so, als wäre nichts gewesen!“
Auch jetzt in den Sommerferien soll der Betrieb wie gewohnt weiterlaufen: Ein- bis zweimal wöchentlich findet der übliche Nachmittagtreff statt, an den anderen Tagen werden Ausflüge angeboten.
Geplant sind in den Ferien unter anderem Exkursionen in die Schaugewächshäuser von Planten un Blomen und zum Tierpark Hagenbeck oder auch ein gemeinsamer Angelausflug. Bereits Tradition hat das sommerliche Tischtennisturnier, zu dem auch die Anwohner eingeladen sind. „Es gibt etwas zu gewinnen!“, kündigt der Treffleiter an. Außerdem wollen die Jugendlichen im zugehörigen Garten ein Hochbeet mit Kräutern und Gemüse anlegen.
Das Jugendhaus Netzestraße wurde 2003 in den Räumen einer ehemaligen Arztpraxis gegründet. Neben einem Kicker, einer Dartsscheibe, eine Karaokemaschine und einer modernen Spielkonsole verfügt das Haus zwei Computer, an denen die Jugendlichen ihre Hausaufgaben erledigen oder auf Jobsuche gehen können. Durchschnittlich 30 junge Leute im Alter zwischen von 14 und 25 Jahren kommen pro Woche vorbei. Träger der Einrichtung ist die Vereinigung Pestalozzi.