
Kinder aus der Nachbarschaft toben, springen und schaukeln. Heute ist das auf der 2.000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Op´n Hainholt und Festwiese noch eine Zukunftsvision. Doch wenn alles nach den Plänen des Bezirksamtes Altona geht, werden im Sommer 2021 hier Kinder spielen. Denn auf dem Grundstück soll ein Spielplatz entstehen. Dafür und für kleinere Arbeiten an der Festwiese stehen insgesamt 586.000 Euro zur Verfügung. Gestaltet wird er nach den Wünschen der Bürger, besonders der Kinder. Jetzt gab es die erste Informationsveranstaltung zum Spielplatz in der Schule Lehmkuhlenweg.
Paul will eine Wasserpumpe, andere eine Streuobstwiese
Für den achtjährigen Paul ist klar: Auf dem Spielplatz muss es unbedingt eine Wasserpumpe geben. Er reckt und streckt sich, um sein Herzchen an die betreffende Stelle auf der Stellwand zu kleben. Auf den anderen drei Wänden haben Kinder bereits klettern, schaukeln, Ball und Versteck spielen als ihre Favoriten markiert. Die Kinderwünsche sind bei Michael Simon vom Fachamt „Management des öffentlichen Raumes“ im Bezirksamt Altona sehr gefragt: „Wir haben in keiner Weise vor, dort einen Standardspielplatz zu errichten. Man kann ihn naturnah oder als Themenspielplatz gestalten“, so Simon.
Doch die „Anwohnerinitiative Festwiese“, an die der zukünftige Spielplatz grenzt, will dort keinen Spielplatz. „Wir bedauern, dass dem Vorschlag des SülldorfForums keine Beachtung geschenkt wird, den Spielplatz alternativ auf einer ebenfalls städtischen Fläche am Osterfeld zu bauen“, so Wolf Müller, einer der beiden Sprecher der Anwohnerinitiative. Michael Simon rechtfertigt die Entscheidung für den Standort: „Der Spielplatz Op´n Hainholt liegt genau zwischen dem in der Rissener Kiesgrube und dem am Pieperweg.“ Martin Roehl, Sprecher des Bzirksamtes ergänzt: „Durch den Zuzug vieler junger Familien mit Kindern, gibt es in diesem Bereich eine diesbezügliche Unterversorgung, darum wurde im Bebauungsplan hier ein Spielplatz festgelegt.“ Das kann Anwohnerin Dörte Tent nur bestätigen. „Man hört viel: Toll für euer Kind, dass es im Grünen groß werden kann. Doch de facto gibt es hier keine öffentliche Grünfläche, wo wir mit den Kindern hin können“, sagt sie. Die Anwohnerinitiative will jedoch auf der Fläche lieber eine Streuobstwiese. „Man kann den Spielplatz naturnah gestalten“, versucht Simon zu vermitteln.
Außerdem wird der Spielplatz mit einer Hecke oder einem Zaun abgegrenzt. „Damit die Kinder einen Schutzraum haben und dort keine Hunde herumlaufen. Zum Bahndamm hin sehe ich eine Einzäunung, da darf nichts passieren“, so Simon.
„Das ist Trickserei“: Initiative „Anwohner Festwiese“
befürchtet, dass dort ein Park entsteht
Wolf Müller hat Angst um die Festwiese nördlich des S-Bahnhofs Sülldorf. „Die Behörde will aus der Fläche einen Park machen“, sagt der Sprecher der „Anwohnerinitiative Festwiese“.
Es seien Wege und Rasenflächen geplant, der landwirtschaftliche Charakter der Festwiese gehe verloren.
Müller kritisiert das Bezirksamt Altona: „Uns wurde zugesagt, dass es ein Beteiligungsverfahren zu der Gesamtfläche gibt, zu der auch der neue Spielplatz auf der östlichen Fläche gehört. Jetzt gibt es nur eine Veranstaltung zum Spielplatz. Das ist in meinen Augen Trickserei!“
Bezirksamtssprecher Martin Roehl widerspricht: „Es geht nicht um die Frage „Festwiese mit dörflichem Charakter oder Spielplatz. Festwiese und Spielplatz sind zwei verschiedene Flächen, die sich direkt nebeneinander befinden.“ Und Roehl verspricht: „Die Festwiesenfläche bleibt bis auf die Zäune unangetastet und erhalten. Sie wird nicht für einen Spielplatz bebaut.“ Michael Simon vom Fachamt „Management des öffentlichen Raumes“ im Bezirksamt ergänzt: „Die Wiese bleibt Wiese. ,Parkanlage’ ist der Oberbegriff, der im Bebaungsplan steht. Auf der Wiese haben wir nichts vor, überhaupt nichts.“ Aber der Zaun wird erneuert. „Wenn man den schief ansieht, fällt er fast schon auseinander“, so Simon.
Mit der Freiwilligen Feuerwehr Sülldorf-Iserbrook, die dort traditionell ihr Feuerwehrfest feiert, hat das Bezirksamt bereits einen Kooperationsvertrag für zehn Jahre geschlossen.