Mehr als 1.000 Zuschauer verfolgten im Schnitt die Heimspiele von Altona 93. Foto: stahlpress medienbüro

Von Folke Havekost. Ein gutes Trainingslager, kein neuer Spieler und weiter Ungewissheit über die neue Heimat – Altona 93 startete mit gemischten Gefühlen in die Regionalliga-Rückrunde, in der der Aufsteiger sich den Klassenerhalt sichern will. „Die Mannschaft hat in der Winterpause sehr gut gearbeitet“, bilanzierte Coach Berkan Algan nach dem Trainingslager auf Calar Millor. Anhaltende Knieprobleme von Stammtorwart Tobias Grubba und die vergebliche Suche nach einem Torjäger gestalten den Abstiegskampf allerdings nicht einfacher. „Wir haben sehr gute Gespräche mit Stürmern geführt, aber als andere Vereine in die Verhandlungen eingestiegen sind, waren wir sofort raus“, schildert Algan die Bemühungen in der Winterpause und resümiert: „Mit unseren Fans und unserer Geschichte sind wir sexy, aber finanziell haben wir leider nur überschaubare Mittel.“

Regionalligastadion neben großer Konzerthalle

Zumal nach wie vor unklar ist, wo die mittelbare Zukunft des Traditionsvereins liegen wird. Bis 2026 muss der AFC die Adolf-Jäger-Kampfbahn in Bahrenfeld räumen – das ergibt sich aus dem Vertrag mit Behrend Wohnungsbau und dem Altonaer Spar- und Bauverein. Dann sollen die Anhänger ihr „Uh, ah, Altona“ am liebsten in einem neuen Sportpark Diebsteich gen Rasen brüllen.

Parallel zur Verlegung des Altonaer Bahnhofs entsteht auf 70 Hektar ein Großprojekt, in dem neben einer Musikhalle auch ein regionalligataugliches Stadion entstehen soll. Dies könnte dann hauptsächlich von Altona 93, aber auch von der Nachwuchsmannschaft des FC St. Pauli genutzt werden. „In dem modernen und straken Zentrum des Sports hätte Altona 93 eine neue Heimat und wäre für die Zukunft gut aufgestellt“, warb der für Sport zuständige Innensenator Andy Grote (SPD) für die Pläne.

Doch das Projekt steht erst am Anfang – und der Umzug des Fernbahnhofs nach Diebsteich ist politisch und juristisch weiter umstritten. „Im Moment sind Bahn und Stadtentwicklungsbehörde am Zug, als Verein sind wir da komplett in einer Abhängigkeitssituation“, sagt Altonas Pressesprecher Andreas Sude: „Wir haben aber die klare Zusage, dass man dort mit uns plant. 2020 wird sich Erhebliches bewegen.“

Die nahe Zukunft ist gewisser: Am Sonntag, 16. Februar, empfängt Altona 93 Abstiegskonkurrent Jeddeloh zu einem richtungsweisenden Spiel. Drei Tage später bestreitet der AFC das Pokal-Achtelfinale beim Lokalrivalen TuS Osdorf. „Das wird ein sehr hitziges und anspruchsvolles Spiel vor vielen Zuschauern“, blickt Trainer Algan voraus: „Aber wer den Pokal gewinnen will, muss dort bestehen.“

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