Sie demonstrieren mit Plakaten für ein funktionierendes Miteinander von Autos, Radlern und Fußgängern: sechs Mitglieder der Anwohnerinitiative „Ottenser Gestalten“. Foto: Ottenser Gestalten

Ch. v. Savigny, Ottensen

Nach dem vorzeitig beendeten Verkehrsversuch „Ottensen macht Platz“ (das Elbe Wochenblatt berichtete) macht sich die Initiative „Ottenser Gestalten“ Gedanken darüber, wie der Verkehr im Stadtteil auch längerfristig in vernünftige Bahnen gelenkt werden könnte. Das aktuelle Konzept der Aktiven („Ottensen macht’s vor – Stadtteilleben nach menschlichem Maß“) sieht im Wesentlichen vor, die Verkehrsberuhigung im Zentrum Ottensens beizubehalten und auszubauen. Das Pilotprojekt sei hierfür „ein erster mutiger Schritt“ gewesen. „Jetzt fordern wir die Bezirkspolitik auf, so mutig zu bleiben“, heißt es in einer Stellungnahme der „Ottenser Gestalten“.

Im Fokus der Initiative stehen die beiden Straßenzüge Holländische Reihe und Bernadottestraße sowie Kepler-, Arnold-, Lobusch-, Klaus- und Eulenstraße: Auf beiden Strecken soll der Autoverkehr so gelenkt werden, dass Einfahrten nach Ottensen zwar möglich sind, Durchfahrten jedoch nicht mehr. Für Busse und Radfahrer sollen diese Einschränkungen nicht gelten. Möglich wird dies laut Planung durch eine Kombination aus – gegebenenfalls flexiblen – Barriereeinrichtungen und einer „intelligenten“ Einbahnstraßenregelung. Der Durchgangsverkehr müsste also auf die Elbchaussee (die allerdings in Kürze saniert werden soll), auf die Behring- beziehungsweise Barnerstraße oder auf die B431 (Stresemannstraße) ausweichen. Ebenfalls für den durchfahrenden Autoverkehr sperren wollen die „Ottenser Gestalten“ den Straßenzug Nölting-/Rothestraße, der den Stadtteil in Nord-Süd-Richtung durchquert.

Grüne gegen
Durchfahrverbote

Zudem soll flächendeckend Tempo 30 gelten. „Dies verbessert den Verkehrsfluss, mindert Emissionen und erhöht die Sicherheit der Menschen in den dicht besiedelten Wohngebieten auch entlang von großen Straßen“, sagt Ini-Mitglied Heiko Weidemann. Dass der Ottenser Verkehrsversuch – der eigentlich bis Ende Februar laufen sollte – letztendlich aufgrund einer Klage von Gewerbetreibenden abgebrochen musste, haben die Aktiven dabei nicht vergessen. „Wir werden die Situation der Geschäftsleute im Auge behalten“, so Weidemann.
Am Donnerstag, 20. Februar, entscheidet die Bezirksversammlung Altona, ob das Projekt „Ottensen macht Platz“ beendet oder fortgesetzt wird – dann als Dauerlösung. Die Grünen sprechen sich klar für eine Fortsetzung aus – den Vorschlag der Initiative unterstützen sie jedoch nur zum Teil. „Angesichts der geplanten Durchfahrtsverbote müssten die Autofahrer aus den Elbvororten ihre Autos bald zuhause stehenlassen“, befürchtet Verkehrsexpertin Eva Botzenhart (Grüne).

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