Behörde plant Bürgerinformation am 27. Januar, 18 Uhr, im Landhaus Jägerhof
Olaf Zimmermann, Süderelbe. Keine erfreulichen Nachrichten für Anwohner und Pendler: Der Ehestorfer Heuweg bleibt bis Ende März komplett gesperrt. Danach soll eine Fahrspur zur Verfügung stehen, auf der vormittags in Richtung Ehestorf und nachmittags in Richtung Cuxhavener Straße gefahren werden kann. Die Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich erst Mitte 2021 endgültig abgeschlossen. Der zuständige Landesbetrieb Straßen ,
Brücken und Gewässer (LSBG) wird die Anwohner am Montag, 27. Januar, 18 Uhr, im Landhaus Jägerhof informieren.
Hintergrund: Am 11. September 2019 wurden die Sanierung des Ehestorfer Heuwegs abrupt gestoppt. Die Bauarbeiten hatten unter der Straße zum Einsturz eines 100 Jahre alten Stollens des ehemaligen Bergwerks Robertshall geführt. Die Planer des LSBG hatten Hinweise auf mögliche Gefahren ignoriert.
Konsequenz: Der Ehestorfer Heuweg wurde voll gesperrt. Experten untersuchten den Untergrund. Die entdeckten problematischen Stollen sollten fachmännisch zugeschüttet werden. Eine anspruchsvolle Arbeit, mit der erst in diesen Tagen begonnen wurde. Vorher hatte sich keine geeignete Firma gefunden. Parallel wird wieder an der Sanierung der Straße gearbeitet. „Wir gehen weiterhin von einer Fertigstellung des ers-ten Abschnitts im ersten Quartal 2020 aus“, erläutert Behördensprecher Christian Füldner.
Direkt im Anschluss startet der zweite Bauabschnitt von der Rudolf-Steiner-Schule bis Cuxhavener Straße.
Der etwa 1,3 Kilometer lange Bereich wird in fünf Teilabschnitte aufgeteilt. Christian Füldner: „Die werden nacheinander gebaut, um die Beeinträchtigung für die Anlieger so gering wie möglich zu halten.“
In dem jeweils aktuellen Teilabschnitt gilt eine wechselnde Einbahnstraßenregelung: Bis mittags kann in Richtung Ehestorf gefahren werden – damit die Schüler der Rudolf-Steiner-Schule zur Schule kommen können, ab mittags dann in Richtung Cuxhavener Straße. Südlich und nördlich des jeweiligen Teilabschnittes kann in beide Richtungen gefahren werden.
Eine halbtäglich wechselnde Einbahnstraßenregelung wird von Anwohnern entschieden abgelehnt. Wer morgens in Richtung Zentrum fahren oder abends aus der Innenstadt nach Hause möchte, müsste weiterhin große Umwege in Kauf nehmen.
Anwohner plädieren dagegen für einen durch Ampeln geregelten Blockverkehr, wie er vielfach bei Straßenbaustellen anzutreffen ist. So könnte der Ehestorfer Heuweg in beide Richtungen befahren werden.
Die Behörde lehnt diesen Vorschlag ab. Christian Füldner: „Ein Blockverkehr ist leider nicht möglich und würde auch schwierig werden, weil die Anlieger, die auf den Ehestorfer Heuweg wollen, sich ständig orientieren müssten, in welche Richtung gerade „grün“ ist.“ Eine Einschätzung, die auch vom PK47 geteilt wird.
Für die über Monate arg gebeutelten Anwohner kommt ein Aufgeben aber nicht in Frage. Sie wollen zahlreich und mit juristischem Beistand auf der Informationsveranstaltung am 27. Januar erscheinen.
Pläne und Proteste
Bereits seit 2018 werden im Ehestorfer Heuweg Versorgungsleitungen saniert und neu verlegt. 2019 sollte, so lautete der ursprüngliche Plan, dann die eigentliche Sanierung des Ehestorfer Heuwegs beginnen. Hier drängt die Zeit, weil die Straße während des Ausbaus der A7 als Umleitungsstrecke genutzt werden soll.
Ursprünglich wollten die Planer Anwohnern und Pendlern eine monatelange Vollsperrung zumuten. Erst nach massiven Protesten ruderten sie zurück. Im Januar 2019 verkündeten Niedersachsens Wirtschaftsminis-ter Bernd Althusmann und Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann, dass eine Lösung gefunden sei. Jetzt müsse der Ehestorfer Heuweg nur vier Wochen lang am Jahresende voll gesperrt werden. Mit einer wechselnden Einbahnstraßenregelung könne der Autoverkehr an der Baustelle vorbeigeführt werden.
Dann brach im September während der Straßenbauarbeiten der Untergrund ein und alle Pläne wanderten in den Papierkorb.