Geparkt wird, wo Platz ist. Foto: mag

Andreas Göhring, Harburg.
Die Parksituation im Wohngebiet zwischen Goethe-Schule und Technischer Universität spitzt sich weiter zu. Jeder freie Platz wird zugestellt – egal ob Einfahrt, Halteverbot oder Feuerwehrzufahrt. Alle Jahre wieder kümmert sich mal eine Oppositionspartei um das Problem. Bisher sind aber alle Initiativen verpufft, und die SPD ignoriert die Beschwerden der Anwohner beharrlich. Dabei sind die Probleme zum Teil hausgemacht.
Montag vor gut einer Woche: Das Drehtrommel-Sammelfahrzeug der Stadtreinigung bleibt an der Ecke Kerschensteinerstraße/Compeweg stecken. Ohne Rangieren ist die scharfe Kurve nicht zu schaffen. Aber es geht mal wieder nichts: Ein Kleinwagen mit Rendsburger Kennzeichen steht im Haltverbot. Der Fahrer des Müllwagens behält die Ruhe, greift zum Handy, informiert die Polizei. Die ermittelt jetzt den Halter. Das Team der Stadtreinigung macht sich inzwischen auf die Socken und karrt die Mülltonnen aus dem Compeweg heran. Das spart Zeit.
„Es ist immer das Gleiche“, sagt der Fahrer. „Vor allem, wenn keine Schulferien sind und an der TU das Semester begonnen hat, ist es eine
Katastrophe.“ Es wird noch schlimmer kommen: Der Eingangsbereich der Goethe-Schule an der Eißendorfer Straße soll umgestaltet werden. Dafür sollen die rund 40 Stellplätze vor der Schule wegfallen. Baudezernent Jörg Penner hatte das schon 2016 so begründet: „Nach Auskunft der Schulleitung besteht kein Bedarf für diese Plätze.“
Die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver hatte kürzlich hingewiesen, dass die Gebührenplicht für die Stellplätze in der TUHH-Tiefgarage den Parkdruck im Umfeld weiter verschärft habe.

Nach Auskunft der Schulleitung besteht kein
Bedarf für diese Plätze
Jörg Penner,
Baudezernent

Ehemalige Nutzer der Tiefgarage stellen ihr Fahrzeug jetzt lieber kostengünstig in der Nachbarschaft ab.
Anwohner haben nicht einmal am Wochenende freie Parkplatzwahl. „Dann parken hier die Besucher der Sportveranstaltungen in der ‘Kersche’“, sagt Axel Gebhardt, der in der Ernst-Eger-Straße wohnt. Das ist der FDP-Bezirksabgeordneten Viktoria Isabell Ehlers auch schon aufgefallen. Sie fordert deswegen ein Parkkonzept für alle Sportevents in Harburg.
Das kann dauern. Weil im Phoenix-Viertel ähnliche Verhältnisse herrschen, hatte der damalige Fraktionschef der Grünen in der Bezirksversammlung, Kay Wolkau, 2015 gefragt, ob im Viertel Bewohnerparken eingeführt werden könnte.
Die Behörde für Inneres hatte ihm damals mitgeteilt, dass sie das prüfen werde. Ein Ergebnis dieser Prüfung ist bis heute nicht bekannt – jedenfalls nicht öffentlich.

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