So soll das Wohnheim aussehen, wenn es fertig ist. Das Erdgeschoss wird für die Freiwillige Feuerwehr ausgestattet. Visualisierung: Froh Architekten

Gaby Pöpleu, Harburg.
Für junge Leute in der Ausbildung ist es nicht leicht, eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Die Stiftung Azubiwerk eröffnet im Helmsweg 30 Ende des Jahres das erste Auszubildenden-Wohnheim in Harburg. Der 20,8 Millionen teure Bau wird 191 von der Stadt geförderte Wohnheimplätze bieten. Als Mieter zieht außerdem die Freiwillige Feuerwehr Harburg ein.
Die Einrichtung ist das zweite von der Stiftung betriebene Azubi-Wohnheim, das erste in eigener Verantwortung gebaute. Schon im Januar sollen die ersten Azubis einziehen können. „Wir machen uns keine Sorgen, dass wir die Plätze nicht belegen können“, sagt Annkathrin Kammeyer von der Stiftung Azubiwerk. „Wir mussten in der Vergangenheit schon fast 5.000 Bewerbern für unser Wohnheim in Wandsbek absagen.“
Das Wetter kann die pünktliche Eröffnung kaum noch verhindern, sagt sie. „Da kann eigentlich nichts mehr passieren, das geht jetzt rasant.“ Das liegt auch daran, dass viele Teile, zum Beispiel die jetzt schon fertigen Badezimmer, vorgefertig wurden. „Da muss man nur noch die Toilettenbürste einhängen“, sagt Kammeyer lachend.
Der Nachteil: Auch die Kosten fallen früher an, die Teile müssen schon nach Fertigstellung im Werk bezahlt werden.
Die Azuis werden in Wohngemeinschaften und Einzelappartements wohnen, dazu gibt es Gemeinschaftsflächen und Dachterrassen. Die Kaltmiete wird durchschnittlich 224 Euro pro Person plus Nebenkostenpauschale betragen. In Harburg können nur volljährige Azubis einziehen, denn sonst bräuchte man eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. „Das ist auch eine Kostenfrage“, sagt Kammeyer, „In Wandsbek, wo auch Jüngere wohnen, übernimmt das die Stadt.“ In Harburg wird ein pädagogisches Team täglich von 15 bis 1 Uhr Freizeit- und Beratungsangebote vorhalten: vom gemeinsamen Kochen über Sport- und Themenabende, bis hin zu individueller Unterstützung der Lehrlinge.
An der pädagogischen Betreuung könnten sich auch große Unternehmen, zum Beispiel aus dem Gesundheits- und Pflegebereich, beteiligen, sagt Kammeyer. Im Gegenzug könnten sie sich beispielsweise Wohnheimplätze für ihre Auszubildenden reservieren lassen.
Ursprünglich sollten am Helmsweg auch Studentenwohnungen entstehen. Nachdem das Studentenwerk als potentieller Träger abgesagt hatte, war die Azubi-Stiftung eingesprungen. So wird es jetzt nur Wohnheimplätze für Auszubildende geben, wie es die Stiftungssatzung vorsieht.

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