
Fußball-Bezirksliga: Peter Caspar hat den Fast-Absteiger
wieder auf die Erfolgsspur geführt
Waldemar Düse, Hamburg-Süd.
Von umfassender Hoffnungslosigkeit zur Zufriedenheit ist ein weiter Weg. Genau diesen hat der TSV Neuland zwischen November 2018 und heute zurückgelegt. Aus der akuten Abstiegsgefahr auf den derzeit dritten Tabellenplatz der Fußball-Bezirksliga Süd.
„Die Mannschaft hatte damals überhaupt kein Selbstvertrauen. Jetzt hat sie es. Sie ist eine gute Mannschaft geworden, wobei die Betonung auf Mannschaft liegt.“ Die Erklärung Peter Caspars klingt einfacher als sie ist. Unter ihm als Trainer ist das einzige Team des Vereins diesen langen Weg gegangen.
Zwar haben mit dem damaligen Kapitän Marcel Schumillas und Torben Seidel wichtige Akteure den Klub verlassen, ansonsten ist der Kader aber weitgehend zusammen geblieben. Das wirft die Frage auf: Woraus speist sich dieser Erfolg? Stabilität heißt das Stichwort, eine neue Stabilität innerhalb der Mannschaft, die auch in den kleinen Verein hineinstrahlt, Selbstzweifel zerstreut und lösungsorientierte Denkweisen fördert.
Mit einigen Positionswechseln und defensiver Stabilität wurde der Grundstein für sechs Zu-Null-Spiele nach dem Einstieg Caspars und den damals kaum noch für möglich gehaltenen Klassenerhalt gelegt.
Das zweite Stichwort: Spaß. Der ist an den Neuländer Elbdeich zurückgekehrt. „Wir haben in den ersten Wochen nach Saisonbeginn völlig über unserer Erwartungshaltung gespielt“, so Caspar. Das hat auch ganz viel damit zu tun, dass es gelungen ist, zentrale Bereiche der Mannschaft ligagerecht zu besetzen: durch Torhüter Timon Arlt und Abwehrspieler Mamadu Cande.
Dennoch müssen Einschläge, die diese neue Stabilität zum Wackeln bringen könnten, eingeplant werden. Im 18er Kader arbeiten fünf Schichtgänger, die Spielerdecke kann manchmal also sehr dünn sein. Obwohl sich beim TSV Neuland in den vergangenen Monaten einiges geändert hat, ist eines geblieben: Trainer zu sein bei ihm, ist eine anspruchsvolle Aufgabe.