Ihre erste Rede vor der Altonaer Bezirksversammlung: Stefanie von Berg wurde zur Nachfolgerin von Liane Melzer gewählt. Foto: Eva Botzenhart

Horst Baumann, Altona

Sie ist die erste grüne Bezirksamtsleiterin in Hamburg. Wie erwartet hat die große Mehrheit der Altonaer Bezirksversammlung am vergangenen Donnerstag Stefanie von Berg gewählt. Die 55-jährige Pädagogin bekam 33 Stimmen der 45 anwesenden Abgeordneten, zehn stimmten gegen sie, zwei enthielten sich. Bei der geheimen Wahl waren sechs von 51 Abgeordneten nicht anwesend.

Von Berg muss nun noch formell vom Senat ernannt werden. Sie wird am 1. Dezember beginnen, das Bezirksamt Altona mit seinen rund 1.000 Mitarbeitern zu leiten. Allgemein wird sie als durchsetzungsstark beschrieben. Im Interview mit der „Welt“ kündigte von Berg allerdings eine kommunikative Herangehensweise im Amt an: „Mein Stil wird es sein, viel mit den Menschen zu sprechen und nicht in die Schützengräben zu gehen. Beteiligungsformen nehme ich sehr ernst.“

Anders als in Eimsbüttel, das künftig von einer grün-schwarzen Koalition regiert wird, werden sich die Grünen in Altona wechselnde Mehrheiten suchen. Eine generelle Festlegung, dem Autoverkehr wie in Eimsbüttel Platz weg zu nehmen, wird es daher nicht geben. Von Berg sagte in der „Welt“ zur Verkehrspolitik: „Wir müssen intensiv beraten, welche Maßnahmen – und das können auch Straßensperrungen für den Durchgangsverkehr sein – richtig sind. Aber es kommt darauf an, dann auch aufzuzeigen, wie die Alternativen aussehen.“

Den Bau eines neuen Fernbahnhofs am Diebsteich sieht von Berg kritischer als ihre Vorgängerin Liane Melzer (SPD), weil ein Neubau zu ökologischen Eingriffen führe. Andererseits befürwortet sie die Verlegung des Fernbahnhofs, um Wohnraum zu schaffen und „den Schienenverkehr zukunftsfähig zu machen“. Daher müsse die Verlegung kommen.

Es ist schon etwas kurios: Die künftige Altonaer Bezirksamtsleiterin war in Eimsbüttel politisch aktiv, Katja Husen, die grüne Kandidatin in Eimsbüttel, war es in Altona. Aber es gibt eine große Nähe: Stefanie von Berg lebt in Eimsbüttel relativ dicht an der Grenze zu Altona, wie sie betont. Ihr Sohn ist in Altona zur Schule gegangen, wo ihr Mann auch sein Büro hat.

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