Ch. v. Savigny, Ottensen
„Wir wollen keine ‚Hilfe für die dritte Welt‘, sondern eine ,gerechte Welt’“. Mit dieser Kernforderung trat im Jahr 1979 eine Gruppe politisch engagierter Hamburger an, die gerade in der ehemaligen Dralle-Fabrik am Nernstweg ihr neues „Kommunikations- und Informationszentrum für Entwicklung, Frieden und Menschenrechte“ gegründet hatten. Den gesamten September über feiert die Werkstatt 3 – seit ein paar Jahren nur noch kurz „W3“ genannt – ihren 40. Geburtstag.
Geplant sind unter anderem Podiumsdiskussionen, Filmscreenings, offene Werkstätten, sowie ein „W3_Lab“. Die Veranstaltung „No Future? Das Potential der Utopie“ erkundet beispielsweise, wie gemeinsam an der Utopie von morgen gebastelt werden kann. Im W3_Lab können verschiedene Ansätze und Methoden erprobt werden, sich für Globale Gerechtigkeit einzusetzen (Auftaktprogramm s. u.). Raum geben für mehr
Gerechtigkeit auf der Welt
Die W3 versteht sich zum großen Teil als Raumgeberin für Kulturschaffende, Initiativen und Organisationen, die sich dem Ziel der globalen Gerechtigkeit verschrieben haben. Zu den Gruppen, die die Veranstaltungsräume am Nernstweg nutzen können, gehören die Afrikanische Union Hamburg (AUH), das Aktionszentrum 3. Welt, der Hamburger Arbeitskreis Asyl, die Terre-des-Hommes-Gruppe Hamburg, sowie das Wohnschiffprojekt Altona. Weiterhin versucht die W3 mit eigenen Themenschwerpunkten, die Öffentlichkeit für globale Probleme (Rassismus, Flüchtlingsdrama, Menschenrechtsverletzungen, Umweltverschmutzung) zu sensibilisieren. Auf dem W3-Programm stehen Vorträge, Diskussionen, Podiumsgespräche, Performances, Workshops, Lesungen, Konzerte und Fachtage. Neben eigenen Veranstaltungsräumen beherbergt die W3 auch die peruanische Bar „Leche de Tigre“.
Finanziert wird die W3 unter anderem über die Kulturbehörde. Über die heutigen Aufgaben der Einrichtung sagt Geschäftsführerin Naciye Demirbilek: „Es geht um ein gerechteres und gleichberechtigtes Leben auf allen Ecken des Planeten Erde – dies mit sehr kleinen und sicheren Schritten auch hier in Hamburg! Da wir alle sehr viel mehr damit zu tun haben, als es uns bewusst ist, möchten wir die Menschen dafür sensibilisieren. Es braucht viele, die aufmerksam und kritisch sind und sich für eine gerechte Welt einsetzen – ohne wenn und aber und überall!“
❱❱ Zur Eröffnungsveranstaltung am Dienstag, 3. September, ab 16.30 Uhr, wird Kultursenator Carsten Brosda ein Grußwort sprechen. Das Hamburger Performancekollektiv „bauchladen monopol“ sorgt für künstlerische Unterhaltung. Ort: W3-Saal, Nernstweg 32-34. Zum weiteren Programm siehe www.w3-hamburg.de. Der Eintritt zu allen Jubiläumsterminen ist frei, Spenden sind willkommen.