Von Sabine Langner, HARBURG.
Ein intensiver Duft zieht durch den Hausflur und begrüßt die Besucher schon am Fahrstuhl. „Nach Honig“, sagt Kurt Klysz. „Nach Jasmin“, sagt seine Frau Ingrid. Dass es überhaupt duftet, ist eine kleine botanische Sensation. Denn das, was da duftet, ist die extrem seltene Blüte eines Drachenbaumes.
Zum 60. Geburtstag hatten die drei Kinder des Eißendorfer Ehepaares der Mutter eine „schlanke, hohe Pflanze, die damals perfekt in die Ecke der Wohnstube passte“ geschenkt, erinnert sich Tochter Sabine. Das ist jetzt 23 Jahre her. Seitdem ist die Pflanze mehrfach umgezogen, ehe sie jetzt seit zwei Jahren ihren Platz im sonnigen Hausflur gefunden hat.
Eine Nachbarin entdeckte vor einigen Tagen eine seltsame Stelle an dem ansonsten immergrünen Bäumchen. Aus dem Auswuchs entwickelte sich ein rund 60 Zentimeter langer Trieb voller weißer Blüten.
„Die gehen aber immer erst gegen 16 Uhr auf. Ich glaube, die Pflanze ist eine Langschläferin“, schmunzelt Kurt Klysz. Dass die Pflanze blüht, wundert Kurt Klysz kein bisschen, schließlich kennt er den „grünen Daumen“ seiner Frau seit 60 Jahren.