Schulanfang: Eltern und Kinder auf dem einzigen Zebrastreifen der „Neuen Mitte Altona“. Foto: pr

Maren Langenbach, Altona

An der Harkortstraße/Ecke Emma Poel-Straße steht Vanessa von der Lieth auf dem einzigen Zebrastreifen vor der Einfahrt zur Holsten-Brauerei. Die Anwohnerin und ihr Sohn Birk tragen eine gelbe Warnweste. Von der Lieth hat „Dienst“ am Zebrastreifen, den zahlreiche Schulkinder auf dem Weg zur Theodor-Haubach-Grundschule und den weiterführenden Schulen überqueren müssen.

„Die Verkehrssituation hier ist sehr unübersichtlich und damit gefährlich, vor allem für unsere Kinder. Aber auch für die Eltern, die ihre kleinen Kinder in Mitte Altona in die Kita bringen möchten“, sagt von der Lieth. Obwohl es den Zebrastreifen schon seit einem Jahr gibt, haben „viele Autofahrer diesen nicht auf dem Zettel und halten nicht an“, so von der Lieth. Zu Beginn des Schuljahres hat die Pastorin und Anwohnerin daher zusammen mit anderen Eltern einen Schülerlotsen-Dienst ins Leben gerufen.

„Immer zwei von uns stehen hier jeden Morgen, wenn die Kinder zur Schule gehen, und jeden Nachmittag, wenn sie wieder zurückkommen. Einfach, damit sie nicht überfahren werden.“
Auch Nathaniel Melling und seine Ehefrau Jana stehen am Zebrastreifen. Tochter Aline ist gerade in die erste Klasse gekommen. „Noch habe ich Urlaub und kann sie bringen, wie es danach wird, werden wir sehen müssen“, so Melling, der, wenn er auf der Straße steht, wie seine Mitstreiter oft Unverständnis und Beschimpfungen der Autofahrer erntet.

Der Wunsch der Eltern ist eindeutig: „Wir wollen zunächst etwas vermeintlich Selbstverständliches: dass Auto- und Radfahrer hier am Zebrastreifen langsam fahren und wirklich anhalten, wenn Kinder und Erwachsene sich nähern. Außerdem wünschen wir uns, dass der Zebrastreifen besser sichtbar wird durch Licht oder einen Banner, wie man es auch an anderen Orten findet“, betont Vanessa von der Lieth.

Für die Verkehrssicherheit an der Harkortstraße wünschen sie sich außerdem, dass das geplante Tempo 30 nicht erst nach Ausbau der Straße, sondern schon jetzt in Kraft tritt. „Leider werden wir Anwohner oft nicht informiert, wie alles hier weitergeht, zum Beispiel auch, wann die Brauerei denn nun umziehen wird“, betont auch Giovanni Bonaccurso, Anwohner und Mitglied des Elternrates der Theodor-Haubach-Schule. „Wir wünschen uns, zeitnah über Neuerungen informiert zu werden, und dies nicht erst durch die Presse zu erfahren.“

2 KOMMENTARE

  1. Lastenräder und Fahrrad-Anhänger, mit Kind und Kegel beladen, brettern über die Bürgersteige, meine Nachbarin wurde schon zwei Mal angefahren. Rad-Rambos nehmen nicht mal auf Kitagruppen Rücksicht.
    Die Betreuer warnen die Kinder: „Passt auf, da kommt ein Radfahrer!“
    Der Gehweg ist hier nicht mehr sicher und die Polizei sieht einfach weg. Kontrollen bzw. Fußstreifen die etwas unternehmen sind mir noch nicht aufgefallen. Auch „Wildes Parken“ ist in der Harkortstraße anscheinend kein Problem für unsere Ordnungshüter. Die Fußwege biegen sich schon unter der Last der Fahrzeuge und Sehbehinderte stolpern von einem Falschparker zum anderen. Rollstuhlfahrer nehmen besser gleich die Fahrbahn. Am besten schon mal mit dem schnitzen von Kreuzen beginnen und Grabkerzen besorgen.

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