Der Stellinger Deckel aus der Luft. screenshot: NDR

ALICIA HAGEMANN, EIMSBÜTTEL

Rund zwei Jahre lang wurde er gebaut, jetzt sorgt der Stellinger Deckel für Ruhe an der A7. Das Tunellbauwerk liegt zwischen Imbekstieg auf der einen und Olloweg/Schopbachweg auf der anderen Seite. Nach knapp 50 Jahren wird der Verkehr nun erstmals zwischen der Kieler Straße und der Güterumgehungsbahn vollständig über-deckelt geführt.

Die Bürgerinitiative „Stellinger Deckel“ kämpfte 13 Jahre lang für einen besseren Lärmschutz der Anwohner. Gegründet wurde sie von Ernst Günther Josefowsky im Jahr 2005. Es war die Zeit, als die Stadt gerade mit den Mitgliedern der Bürgerinitiative „Ohne Dach ist Krach“ über einen Tunnel in Bahrenfeld verhandelte. Der Stellinger empfanden es als unfair, dass ihr Stadtteil nicht ebenfalls mit einem solchen Lärmschutz ausgestattet werden sollte.

Die Mitglieder der Bürgerinitiative – davon sechs Aktive als Kern – nutzten den Gemeindesaal der Stellinger Kreuzkirche, um Ideen zu sammeln und sich abzustimmen. Das Ergebnis: Ein Deckel sollte gebaut werden. Daraufhin kontaktierten die Mitglieder unter anderem Bürgerschaftsabgeordnete aus unterschiedlichen Parteien. Die Hartnäckigkeit der Inititiative wurde belohnt: Die verbindliche Zusage der Stadt für den Tunnelbau kam schließlich 2009.

Der Bau eines Deckels war dringend notwendig, weil auf der A7 immer mehr Autos fahren. Im Jahr 2015 durchgeführte Messungen ergaben einen Lärm von über 75 Dezibel in den Privatgärten – was als gesundheitsschädlich gilt. Unterhaltungen mit den Nachbarn waren schwierig, entspannt im Garten zu sitzen auch.
Im kommenden Jahr ist geplant, auch die Weströhre des Deckels in Betrieb zu nehmen. Auf der Deckeloberfläche soll zwischen Wördemanns Weg und Güterumgehungsbahn ein begrünter Park entstehen. Der Wördemanns Weg wird direkt über dem Stellinger Deckel neu gebaut. Die bisher an die A 7 angrenzenden Schrebergärten sollen ebenfalls auf den Deckel ziehen.

Bis zur Fertigstellung wird an dem modernen Tunnelsystem noch lange gearbeitet. Die Anwohner in Stellingen genießen den besseren Lärmschutz. Es sind wieder Rasenmähergeräusche zu hören und nicht nur Verkehrslärm. Dass man die Unterhaltungen der Nachbarn verstehen kann, daran müssen sich die Bewohner erst gewöhnen. „Die Lebensqualität hat sich enorm erhöht“, sagt Ernst Günther Josefowsky.

Stellinger Deckel
Länge: 893 Meter, Breite: circa. 51 Meter, Fläche 45.135 Quadratmeter, Höhe im Tunnel: 5,10 Meter, Dicke der Tunneldecke: 1 bis 1,4 Meter, Wandstärke: 1 bis 1,2 Meter, Überdeckung: 0,6 bis 1,2 Meter.

1 KOMMENTAR

  1. Glückwunsch an die Initiativen für den Deckel. Endlich hat die SPD im Verkehrsbereich mal etwas sinnvolles getan, (natürlich mit Hilfe der Grünen). Ansonsten kennt sie ja nur Auto, Auto, Auto.

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