
Von Sabine Langner. FINKENWERDER.
Noten sind Jens Heitmann „zu theoretisch“. Musikunterricht auch. Das hindert den 36-jährigen aber nicht daran, sich von morgens bis abends mit Musik zu beschäftigen. „Mein Vater hat Gitarre gespielt und gesungen und ich wollte immer auch Musik machen“, sagt der Vater von drei Kindern, der mit seiner Familie in Finkenwerder lebt. Nach einigen Banderfahrungen hat er vor knapp drei Jahren „Ferry 62“ gegründet, benannt nach der Fähre, die in Finkenwerder anlegt.
Neben Jens Heitmann als Sänger und Gitarrist sind Dieter Süssnapp am Schlagzeug, Mark Heuer an der Gitarre und Henning Schulze am Bass mit von der Partie. Geprobt wird im Gartenhäuschen von Dieter Süssnapp, das als Tonstudio umgebaut wurde. Im Repertoire haben sie 16 Songs, alle komponiert und getextet von Jens Heitmann.
„Wir erzählen von den guten Dingen des Lebens“
„Ich habe immer ein Handy dabei und wenn mir etwas einfällt, schreibe ich es auf, damit die Iden nicht verloren gehen“, sagt er. Ideen für die Songs kommen beim Arbeiten, beim Toben mit den Kindern oder abends auf dem Sofa. Die Melodien entstehen beim Herumspielen mit der Gitarre. Die Ergebnisse spielt er dann den Bandkollegen bei der wöchentlichen Probe vor, und ab jetzt darf auch jeder noch eigene Ideen mit einbringen.
Heraus kommt dabei „Hanseatenrock aus Finkenwerder“, wie die Band selber sagt. Inzwischen gibt es auch schon eine CD „Smalltown Anarchists“ heißt sie und beschreibt ganz gut, worum es in den Texten der „Kleinstadt-Anarchisten“ geht: Das Leben in einer Stadt, Liebe, Jugend, Toleranz. „Wir machen zwar Rockmusik, aber wir sind nicht grimmig, sondern erzählen von den guten Dingen im Leben“, sagt Jens Heitmann.
Geld will mit der Musik keiner der vier verdienen. Dieter Süssnapp ist mit seinen 64 Jahren der älteste und inzwischen Rentner. Jens Heitmann (36) arbeitet als IT-Berater, Henning Schulze (35) als Medienproduzent und Beleuchter bei Fernsehserien. Mark Heuer (31) arbeitet bei der Naturschutzorganisation WWF. Der Altersunterschied und die verschiedenen Berufe sind für die vier kein Problem. „Das sind alles meine Zivis“, grinst Dieter Süssnapp. „Wir haben halt vier unterschiedliche Blickwinkel auf das Leben, aber die Musik bringt uns prima zusammen, ergänzt Mark Heuer.
❱❱ Ferry 62 – live
Wer die Band live erleben will, sollte am Sonnabend, 17. August, das Festival Kulturflut in Finkenwerder besuchen. Dann spielt Ferry 62 im Gorch-Fock-Park, nahe Focksweg. Das Festival selbst beginnt am 16. August.