
Von Mateo Schneider. Manchmal reicht schon ein kurzer Blick in die jüngere Vergangenheit, um erstaunliche Entwicklungen festzustellen. Als der TuS Osdorf am 1. Mai 2012 erstmals in seiner Vereinsgeschichte das Halbfinale um den hamburgischen Fußball-Verbandspokal erreicht hatte, war das Team um Trainer „Piet“ Wiehle“ mitten auf seinem beispiellosen Weg in Hamburgs höchste Spielklasse und stand kurz vor dem Aufstieg in die Landesliga. Der damalige Halbfinalgegner Germania Schnelsen, dem die Osdorfer 0:2 unterlagen, gehörte dort zur Spitzengruppe..
Sieben Jahre später erreichten die mittlerweile in der Oberliga etablierten Osdorfer erneut das Halbfinale des Verbandspokals. Knapp fünf Monate, nachdem die Schnelsener durch dreimaliges Nicht-Antreten ihren Abstieg in die Kreisliga erzwungen hatten. Auch der Blomkamp hat sein Gesicht in dieser Zeit nachhaltig verändert: Die gefürchtete rote Asche der Osdorfer Spielstätte ist einem gepflegten Kunstrasen gewichen, die Umkleideprovisorien schicken Vereinsräumlichkeiten.
1.300 Zuschauer sahen das Pokalhalbfinale TuS Osdorf gegen Eintracht Norderstedt – wahrscheinlich ein Pflichtspiel-Vereinsrekord für die Ewigkeit – sorgten am Karfreitagabend für eine prächtige und erwartungsfrohe Kulisse beim zweiten Halbfinaleinzug der Osdorfer. Die weit überwiegende Mehrzahl mit der Hoffnung, dem hohen Favoriten, der in der Regionalliga um den Klassenerhalt kämpfenden Mannschaft von Eintracht Norderstedt eins auswischen zu können.
Doch die Norderstedter machten bei ihrem 3:0-Erfolg von Beginn an deutlich, dass daraus nichts werden würde. Schon in der ersten Hälfte erzwangen sie ein halbes Dutzend Hochkaräter, scheiterten aber entweder noch an sich oder Osdorfs Keeper Nick Schmidt und seiner bemerkenswerten Reaktionsschnelligkeit. „Wir sind in der ersten Halbzeit nur hinterher gelaufen“, sagte der etwas ratlose Wiehle. Nach dem Seitenwechsel wurde es etwas besser, ohne den Regionalligisten allerdings entscheidend gefährden zu können. „Man muss auch sehen, was wir mit dieser Mannschaft und diesem Etat erreicht haben“, lenkte Wiehle dann den Blick auf die Entwicklung der vergangenen Jahre. Wie schon gesagt, eine erstaunliche Entwicklung.