Die Generalprobe hat geklappt: Stolz stellen sich die Nachwuchs-Zirkuskünstler mit den Trainern Mike Rosenbach, Marlen Brückner (mit Brille) und Milena Falk neben dem La Luna-Halbmond auf. Foto: pr

Von Wolfgang Wittenburg.

Neun Tage lang lernten knapp 400 Schüler der Ganztagsgrundschule Am Johannisland im rot-gelben Zelt des „Circus La Luna“: Schon beim Zeltaufbau hatten die Grundschüler geholfen, danach übernahm jedes Kind eine Rolle als Akrobat, Zauberer, Fakir, Seiltänzer, Clown, Trapezkünstler oder Jongleur. Zwei Tage lang wurde in kleinen Gruppen eifrig geprobt. Der Höhepunkt: sechs Vorstellungen in der Manege vor Kindergartenkindern, Schülern, Eltern und Verwandten.
Die Begeisterung war bei den kleinen Akrobaten groß, die Anforderungen aber auch: „Alles hat mir Spaß gemacht“, strahlt Anna (9). „Aber abends war ich auch mal so müde, dass mir beim Essen der Löffel aus der Hand gefallen ist.“
Vor den Aufführungen hatten Akrobaten und Jongleure die Turnhalle zum Proben in Beschlag genommen, und in den Musikräumen übten Zauberkünstler und Clowns. Stolz sagt Leyla (10): „Ich habe hier das Zaubern gelernt! Am Anfang stand da ein harmloser Würfel, dann wurde ein rotes Tuch darüber gelegt, es kam Kunstnebel, und als ich es hochnahm, kam plötzlich ein Käfig mit Stoffhäschen zum Vorschein.“

Weil die Kurse altersübergreifend waren, konnten Jonas (10) und sein Bruder Christoph (7) gemeinsam als Clowns Quatsch machen: „Ich hatte eine rote Tut-Nase und eine knallbunte Lockenperücke. Und am liebs-ten bringe ich kleine Kinder zum Lachen“, sagt Grundschüler Jonas. Bruder Christoph meint: „Die allergrößte Schwierigkeit war, nicht mitlachen zu dürfen, aber auch das haben wir trainiert.“
Im Zirkuszelt herrschten Konzentration und Trubel: Während je ein Mädchen auf den Schultern eines anderen auf dem Trapez stand, übten zwei Jungs, mit den Füßen im Reifen übers Seil zu „gehen“. Andere probten, sich richtig zu verbeugen. „Ich sehe Zirkuskünstler jetzt mit anderen Augen, denn jedes Kunststück bedeutet hartes Training“, so Svenja (10). Mitschülerin Melanie (10) strahlt.
Hatten die Kinder auch Angst vor schweren Aufgaben? Samira (9) gibt ehrlich zu: „Ich hatte zuerst etwas Angst, wenn ein anderes Mädchen auf meinen Schultern stand, aber die haben wir ‘weggeübt’.“

So funktioniert das Zirkusprojekt

Der „Circus La Luna“ wird von Direktor Mike Rosenbach aus Jessen in Sachsen-Anhalt geleitet. Von Februar bis November ist er in ganz Deutschland unterwegs, gastiert an Schulen mit mindestens 140 Teilnehmern.
Wie finanziert sich das Zirkusprojekt? Je Schüler kostet die Teilnahme zehn Euro. Dazu zahlt die Schule rund 80 bis 120 Euro für Strom und Wasser. Dazu kommen die Eintrittsgelder aus den Vorstellungen: Erwachsene Zuschauer zahlen zehn, Kinder sechs Euro. Interessierte Schulen können sich unter
projektleitung-
laluna@web.de melden.

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