Begrüßungskomitee beim Empfang des Bürgervereins: Ursula Fitz, Marianne Nuszkowski und Gisela Baasch (v. l.). Foto: pr

Ch. v. Savigny, Bahrenfeld

Dass der Bahrenfelder Bürgerverein in einer ganz anderen Zeit – um genau zu sein: in einer völlig anderen Epoche – gegründet worden sein muss, lässt sich recht anschaulich in seinen Annalen nachlesen: Als eine der ersten Amtshandlungen überhaupt setzten sich damaligen Mitglieder dafür ein, die Häuser in den Straßen durchzunummerieren, damit diese Eintrag im Altonaer Adressbuch finden konnten. Ferner regte man die Bepflanzung der „Grandberge“ an, das Gebiet des heutigen Lutherparks. Noch heute zeigt das Logo des Bürgervereins drei Tannen, die an das damalige Begrünungs-Unternehmen erinnern.

Im Jahr 1879 zählte Bahrenfeld, das damals noch nicht zu Altona gehörte, etwa 1.400 Einwohner – inzwischen sind es rund 33.000. Und auch die Themen des Vereins, der gerade 140 Jahre alt geworden ist, haben sich geändert. „Solche Aktionen wie die Begrünung des Parkgeländes haben wir heute nicht mehr, aber wir versuchen doch, so gut es geht, mitzumischen“, sagt der aktuelle Vereinsvorsitzende Hans-Werner Fitz (79). Rund 200 Mitglieder hat der Verein derzeit – Tendenz laut Vereinsführung steigend. „Wir haben gerade wieder sechs Mitglieder hinzubekommen“, erklärt Fitz.

Fitz: „Da sollen mal andere ans Ruder kommen“

Eine wichtige Rolle spielt das Thema Verkehr – so hat auch der Bürgerverein den „Bahrenfelder Appell“ unterschrieben, der sich für einen Schnellbahnanschluss des Osdorfer Borns einsetzt. „Mit der Science City sollen nochmal 7.000 bis 10.000 Anwohner im Stadtteil dazukommen“, so der Vorsitzende. Das Angebot an HVV-Bussen reiche schon längst nicht mehr aus. „Wir brauchen dringend einen Schnellbahnanschluss“, sagt er. Auch die – verschiedentlich geäußerte – Idee einer HVV-Jahreskarte für günstige 365 Euro hält Fitz für überlegenswert. „Das wäre mal eine gute Idee, um den Autoverkehr von der Straße zu kriegen.“

2006 musste der Ur-Bahrenfelder sein Haushalts- und Eisenwarengeschäft „Fitz hat’s“ in der Bahrenfelder Chaussee aus Altersgründen schließen. Mehr als 100 Jahre lang war es in Familienhand gewesen. Auch im Verein, den er seit 23 Jahren geführt hat, will Fitz ab sofort kürzer treten. „Im April stehen Neuwahlen an – da sollen mal andere ans Ruder kommen“, sagt er.

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