
Erfolg für Kreativzentrum am Veringkanal:
Bezirksversammlung beantragt Geld bei der Bürgerschaft
Die Zinnwerke und die jetzigen Zinnwerker haben wieder eine Zukunft, ein wichtiger Schritt ist getan: Nachdem der Hauptausschuss der Bezirksversammlung (BV) Mitte in der vergangenen Woche 500.000 Euro zur Sanierung der beiden Zinnwerke-Hallen bei der Bürgerschaft beantragt hat, können die derzeitigen Nutzer erstmal durchatmen.
„Aus der Bürgerschaft wurde uns signalisiert, dass die Hälfte davon erstmal genehmigt wird, die zweite Hälfte bei Bedarf später“, sagt Klaus Lübke (SPD Mitte). Das Geld soll zunächst in die Sanierungsplanung fließen. Laut Schätzungen soll der dauerhafte Umbau der Zinnwerke etwa sechs bis sieben Millionen Euro kosten.
Lange waren die Zinnwerker im Unklaren gelassen worden, ob man ihnen überhaupt ein Bleiberecht zugestehen würde. Nun soll der Verein Zinnwerke laut BV-Beschluss künftig auch offiziell in die Planung einbezogen werden.
„Die Vereinbarung ist ein deutliches Signal, dass man an den gewachsenen Strukturen nicht vorbeiplanen möchte. Der Beschluss stärkt die Position der bereits ansässigen Kulturstifter, Kreativwirtschafter und der sozialen Initiativen“, sagt Martha Starke aus dem Vorstand des Zinnwerke-Vereins.Durch die Geldspritze kann nun vorerst Frieden in den lange Zeit umkämpften Zinnwerken einkehren.
Rückblick: Seit 2011 hatte sich im Verwaltungstrakt der früheren Zinnfabrik am Veringkanal ein buntes Grüppchen von Kreativen, Medienleuten, Grafikern, Filmemachern, Start-Up-Unternehmern und Initiativen angesiedelt.
Über 100 Arbeitsplätze sind nach Angaben der Nutzer inzwischen entstanden. Doch weil der Vermieter – die Finanzbehörde – den „Zinnwerkern“ lediglich einen halbjährlich kündbaren Gewerbemietvertrag zugestand, kam nie so etwas wie Sicherheit auf.
Ein 60.000 Euro teurer „Ideenfindungsprozess“, ebenfalls angestoßen von der BV, brachte im vergangenen Jahr die Planung ins Rollen. Ziel ist es nun, die beiden früheren Fabrikhallen, die aufgrund ihres baulichen Zustands bislang kaum genutzt werden konnten, in ein bis zu 1.000 Besucher fassendes Veranstaltungszentrum beziehungsweise einen zweigeschossigen Büro- und Atelierkomplex umzuwandeln. Die Außenflächen sollen ein „Treffpunkt der Garten- und Fahrradkultur“ werden.